Startup: Wie Charlottenburger Schulfreunde mit „Koldbrew“ den Kaffeemarkt erobern wollen.
Von wegen kalter Kaffee! „Einzigartig erfrischend, endlos Energie und natürlich nachhaltig“ – das verspricht der Power-Drink „Koldbrew“, mit dem vier Charlottenburger Schul- und Studienfreunde von der Kantstraße aus den Markt erobern wollen.
Aus Übersee
Der Trend, Kaffee kalt zu brauen, kommt aus den USA. Von dort hatte Benjamin Thies die Idee mitgebracht. Gemeinsam mit Christian Figueras, Andrey Raykov und Lukas Friedemann gründete er die Firma „Philisofee“. Das bedeutet „Liebe zum Kaffee“ und ist Motto und Anspruch zugleich im Umgang mit Spezialitätenkaffees. „Wir Deutschen trinken über 160 Liter Kaffee im Jahr – damit ist Kaffee unser absolutes Lieblingsgetränk, noch vor Wasser oder Bier. Aber weil Geiz geil ist, haben wir dabei leider die Qualität etwas aus den Augen verloren. Das ist schade, denn Kaffee besitzt mit über 800 Aromen fast doppelt so viele wie Wein“, sagen die vier Existenzgründer. Deswegen haben sie sich das Ziel gesetzt, nur die besten, nachhaltig angebauten Kaffees zu verwenden und die Arbeit der Bauern vor Ort zu unterstützen. „Dazu gehört für uns auch die absolute Transparenz unserer Lieferkette – auf jeder Flasche erfahrt ihr mehr über die Herkunft und den Anbau eures Kaffees“, betont Christian Figueras. Bisher werden die Bohnen aus Kolumbien bezogen, mit Lieferanten aus Indien und Vietnam wird bereits verhandelt.
Schnell begeistert
Auf der Suche nach einer neuen, spannenden Zubereitungsmethode für Kaffee war das Gründerquartett vom Kaltbrauen sofort begeistert. So schmeckt der Kaffee mild und schokoladig, fast ganz ohne Säure, zu jeder Tages- und Jahreszeit. Produktionsleiter Figueras erklärt: „Für unseren fruchtig-süßen Koldbrew brauchen wir nur drei Zutaten: Kaffeebohnen, Wasser und viel Zeit, bis zu 24 Stunden. Koldbrew schmeckt pur, mit Milch oder Tonic Water, heiß oder kalt. Und manchmal schmeckt er am besten mit Gin.“ Sechs Monate lang haben sie den Produktionsstart vorbereitet. Was in Berlin nicht möglich war, fanden sie in Würzburg: einen Herstellungsort. Um die Herkunft zu unterstreichen, wurde aus dem englischen „cold brew“, das eingedeutschte „Koldbrew“.
Perfekter Wachmacher
Mit bis zu dreimal mehr Koffein als Red Bull sei ihr Getränk der perfekte Wachmacher, kommt dabei aber ohne Konservierungsstoffe, künstliche Aromen, Süßstoff- oder Zuckerzusätze aus. Damit wollen die Charlottenburger eine gesündere Alternative zu Powerdrink-Mitbewerbern etablieren.
Das Konzept kommt an. Obwohl bisher nur online zu bestellen, … Preis ab drei Euro pro Flasche.
Michael Hielscher, Bilder: Koldbrew