Auslandserfahrung: Menschen und Unternehmen müssen immer wieder ihren Horizont erweitern.

Wer sich bei einer Bewerbung aus der Menge abheben will, sollte über besondere Qualifikationen verfügen. An erster Stelle steht dabei unverändert die Auslandserfahrung. Viele Berufseinsteiger haben heute schon einen Teil ihres Studiums im Ausland verbracht, etwa im Rahmen des europäischen Erasmus-Programms. Andere haben schon in einem fremden Land gearbeitet. Warum aber punkten Bewerber mit Auslandserfahrung in den Personalabteilungen der Unternehmen?

Aus dem Allgäu nach Arizona

Zum einen haben sie ihre Sprachkenntnisse und Sozialkompetenzen erweitert. Und wer sich im Ausland zurechtgefunden hat, bewies damit Organisationstalent und Selbstständigkeit. Auch wer schon länger berufstätig ist, sollte im Übrigen immer wieder über den Tellerrand blicken und zumindest eine Zeitlang im Ausland eine Herausforderung annehmen. Was für Menschen gilt, gilt in Zeiten der Globalisierung erst recht für Unternehmen: Wer seinen Horizont nicht rechtzeitig erweitert, wird es schwer haben, mit der Konkurrenz Schritt zu halten.

Die Allgäuer Familienmolkerei Ehrmann etwa wagte 2010 den Sprung über den großen Teich und baute ein Werk im US-Bundesstaat Vermont im Nordosten der USA. Der Joghurt schaffte es dann schnell sogar bis in kalifornische Supermarktregale – das aber sorgte für hohe Transportkosten und ökologische Bedenken. 2012 entschloss man sich daher, ein weiteres Werk im oft glühend heißen Bundesstaat Arizona zu errichten. Es sollte trotz der extremen klimatischen Bedingungen weniger Energie verbrauchen als das Werk im vergleichsweise kühlen Vermont. Die Fabrik wurde komplett mit LED-Beleuchtung ausgestattet, Klima- und Kälteanlagen werden abhängig von der tatsächlich benötigten Kapazität hoch- und heruntergefahren. In der Produktion setzt man auf Kreisläufe – die Abwärme aus der Kühlung wird etwa zum Anwärmen von Rohmilch für die Joghurtproduktion verwendet.

Hilfe für Investitionsfreudige

Die KfW Bankengruppe unterstützt deutsche Unternehmen mit vielfältigen Hilfen bei Auslandsinvestitionen. Mit dem „Unternehmerkredit“ beispielsweise können die Firmen neue Absatzmärkte erschließen und ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Das „Umweltprogramm“ kann für Investitionen in die Ressourceneffizienz genutzt werden oder um bereits bestehende Standorte im Ausland umweltfreundlich zu modernisieren. Und speziell für junge Unternehmen kommt der „ERP-Gründerkredit Universell“ in Frage.

djd