Sommer: Die Berliner Museen haben den Sommer als Spielwiese entdeckt. Viele Sonderschauen und Angebote sollen Gäste anlocken.

In Berlin ist immer etwas los, auch in der heißen Jahreszeit. An den langen Sommertagen bieten die Museen sogar noch mehr Kultur als sonst: Wo man tagsüber Werke von Velázquez bewundern kann, werden abends die Liegestühle fürs Open-Air-Kino aufgestellt, wo sich am Morgen Blüten entfalten, erklingen nachts kubanische Rhythmen. Die Berliner Museen starten ein so abwechslungsreiches sommerliches Programm, dass der Freibadbesuch getrost warten kann. Im Juli und August bieten zahlreiche große und kleine Museen besondere Aktionen im Freien und laden Familien und Kulturbegeisterte in ihre schattigen Innenhöfe und grünen Gärten ein. In den Museen sind zudem allein 50 Sonderausstellungen zu erleben.

Schöne Parks

Fremde Rhythmen und exotische Klänge, im Botanischen Museum zur Karibischen Nacht oder am Kulturforum Potsdamer Platz, wo sich alles um die Kunst und Kultur Spaniens dreht, sorgen für ausgelassene Sommerstimmung. Wer es ruhiger mag, kann auf geführten thematischen Radtouren oder Spaziergängen weniger bekannte Ecken Berlins entdecken. Nachtschwärmer treffen sich am 13. August in der Langen Nacht der Astronomie zur gemeinsamen Beobachtung des Sternenhimmels oder ziehen vom Waldmuseum aus im Dunkeln durch den Grunewald. Naturliebhabern, die ihren grünen Daumen auf die Probe stellen möchten, stehen die Gartentore zur Beerenernte in der Domäne Dahlem offen. Im Park rund um das älteste Lehrgebäude Berlins, das Tieranatomische Theater, erläutern Wissenschaftler auf kleinen Touren die heimische Fauna und Flora. Gleich zwei wunderschöne Parks feiern mit vielen besonderen Aktivitäten ihre Jubiläen, der Körnerpark in Neukölln (100 Jahre) und der Park Glienicke nahe Potsdam (200 Jahre). Die Gestaltung des Gartens war das erste Werk, das Peter Joseph Lenné in Preußen übernahm. Das Wohnhaus des Staatskanzlers Fürst von Hardenberg bettete er in ein lebhaft bewegtes Gelände und sorgte für eine Wegeführung, die überraschende Sichten auf Potsdam, Schloss Babelsberg, Sacrow, die Pfaueninsel und die Havelseen ermöglichte. Rechtzeitig zur Saison hat das Georg Kolbe Museum mit seinem schönen Museumscafé im Grünen wiedereröffnet, derzeit sind Skulpturen von Auguste Rodin zu bestaunen. Zu einem Glas Wein unter Tragflächen lädt das Alliiertenmuseum anlässlich des Museums-Sommers nach einer Führung über das Gelände ein.

Grüne Oase

Erstmals präsentiert die Redaktion des Fachmagazins MuseumsJournal eine kleine, feine Open-Air-Filmreihe „Film–Kunst–Museum“. Immer mittwochs entführt sie in die großen Museen Europas, jeweils mit Experteneinführung. Der Garten des Podewil, eine grüne Oase unweit vom Alex, lädt ein zum entspannten Austausch mit anderen Kulturbegeisterten.

Ausführliche Informationen zum Museumssommer in Berlin und der Langen Nacht der Museen am 27. August finden Interessierte unter:
http://www.museumsportal-berlin.de/de/

red., Bilder: imago (3)/Hoch Zwei Stock/Angerer/Jürgen Ritter/ Günter Schneider, Tymek Borowsk, Arndt/Stiftung DTM