Torwart-Titan Oliver Kahn engagiert sich mit seiner Stiftung im Wedding.
Wo momentan die Beete des interkulturellen Gemeinschaftsgartens himmelbeet blühen, könnten bald Kunstrasenplätze entstehen. An der Ecke Ruheplatz- und Schulstraße plant Amandla EduFootball e.V. aus München ein Fußball-Bildungszentrum für Kinder und Jugendliche aus dem Wedding. Nebenan will der Bezirk Mitte eine Turnhalle bauen, auf deren Dach der Gemeinschaftsgarten eine neue Heimat finden soll. Das „himmelbeet“ hat sich Ende Mai für ein Miteinander beider Projekte auf derselben Fläche ausgesprochen und macht sich nun für eine gemeinsame Planung stark.
Problemen begegnen
Vor gut einem Jahr war der Amandla EduFootball e.V. aus München an den Bezirk Mitte herangetreten. Nach dem Vorbild seiner „Safe-Hubs“ in Südafrika will er auch in Berlin ein Bildungszentrum für Kinder und Jugendliche aufbauen. Zwar unterscheidet sich die Situation im Wedding deutlich von der in Südafrika, aber auch hier lockt viele Jugendliche das schnelle Geld, das in kleinkriminellen Strukturen – etwa im Handel mit weichen Drogen – gemacht werden kann. Am Runden Tisch Leopoldplatz war schon öfter davon die Rede. Ein Projekt des Quartiersmanagements Pankstraße, das dem Problem mit Straßensozialarbeit begegnen will, scheiterte bislang jedoch, weil sich zu den angebotenen Konditionen keine Sozialarbeiter in Berlin mehr finden: Ein freier Träger, der sich unabhängig finanziert und einen eigenen, interessanten Ansatz bietet, hätte deutlich bessere Chancen, qualifiziertes Personal zu finden.
Sportlicher Zeitplan
In Berlin kümmert sich Jasmina Srna um die Umsetzung des Safe-Hubs. „Wir hatten auch in Neukölln nachgefragt, aber von Mitte das entschieden bessere Angebot erhalten,“ erklärt die ehemalige Bundesliga-Fußballerin des FC Bayern. Der Plan ist, dass Amandla EduFootball e.V. und die Oliver-Kahn-Stiftung den Bau und Betrieb des Bildungszentrums sowie der Fußballflächen finanzieren, der Bezirk soll die Sporthalle bauen. Die Gesamtkosten für das Projekt werden auf circa acht Millionen Euro geschätzt. Sportlich ist auch der Zeitplan: Bis Jahresende soll es eine Baugenehmigung geben, damit schon im Frühjahr 2017 gebaut werden kann, Mitte 2018 soll dann der Safe-
Hub eröffnen.
Christof Schaffelder / Bilder: Kahn-Stiftung, himmelbeet berlin
Der vollständige Artikel ist zuerst in der „ecke Müllerstraße“ Nr. 4/2016 erschienen. Die Zeitung für das „Aktive Zentrum“ und Sanierungsgebiet Müllerstraße erscheint achtmal im Jahr kostenfrei und liegt in Geschäften sowie im Rathaus aus.