Einrichtung: Ein Haus für Kids und Jugendliche an der Gotlindestraße.
Lichtenberg hat eine neue Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung. Das Gebäude mit den markanten Konturen, das fast ausschließlich aus Holz gefertigt wurde, hatte sein Konzept vor rund drei Jahren bekommen und beherbergt nun eine Kita im rechten Gebäudeteil und eine Jugendfreizeitstätte – den Nachfolger der JFE Magdalena – im linken Gebäudeteil. Zwischen beiden Gebäudeparts gibt es noch einen offenen Bereich, der auch von anderen Gruppen genutzt werden kann.
Bereits im Vorfeld der Planung konnten Kinder und Jugendliche in einem Beteiligungsverfahren ihre Wünsche und Vorstellungen für das neue Gebäude in den Planungsprozess einbringen. Sie hatten auch den Namen der Einrichtung festgelegt – Holzhaus. Besonderer Clou des Kita-Teils ist der obere Spielbereich, der eine Aussicht über die Mauer hinweg auf das benachbarte BVG-Gelände erlaubt – hier rollen Tram-Bahnen und Busse auf dem großen Rangierplatz. Eine spannende Kulisse also, die es so wohl kaum ein zweites Mal von einer Berliner Kita aus zu erleben gibt. Der Bereich der Jugendfreizeitstätte ist mit allen Details für spannende Freizeitgestaltung der Kids ausgestattet. Ein Fitnessraum, ein Billardtisch und ein Computerraum gehören genauso dazu, wie eine eigene Küche und natürlich der große Gemeinschaftssaal mit Sofa und Couchtischen in hell und großzügig gestalteter, offener Atmosphäre.
Erfahrene Träger
Betreiber der beiden Einrichtungen unter dem einen Dach sind der Caritasverband für das Erzbistum Berlin e.V. und das Sozialwerk des Demokratischen Frauenbundes e.V., die als erfahrene Träger, für den Betrieb des Gebäudes verantwortlich zeichnen und Kindern und Jugendlichen einen Ort mit vielfältigem Angebot bieten wollen. Der Entwurf des Gebäudes vom Architekturbüro Kersten+Kopp wurde 2013 im Rahmen eines konkurrierenden Gutachterverfahrens durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt in Kooperation mit dem Bezirk Lichtenberg ausgewählt. Das Gebäude in Holzbauweise zeichnet sich durch einen zentralen Mehrzweckbereich aus, der eine starke Verbindung von Gebäude und Außenraum schaffen soll. Der Neubau des bezirkseigenen Jugendfreizeitzentrums wurde mit Mitteln aus dem Programm „Stadtumbau Ost“ finanziert. Die Baukosten belaufen sich auf 1,86 Million Euro. Weitere Mittel stehen für den Abriss des alten Gebäudes (300.000 Euro) und die Gestaltung der Freifläche (480.000 Euro) bereit. Im April 2016 werden die Bauarbeiten für die Freiflächen beginnen, die dann noch ein Jahr dauern sollen. Bezirksstadträtin Sandra Obermeyer zeigte sich begeistert von den neuen Räumen: „Wir freuen uns über die neue Einrichtung und die gelungene Umsetzung der Ideen von Kindern und Jugendlichen. Ich bin zuversichtlich, dass den Betreibern der neuen Einrichtung gemeinsam und mit Förderung des Bezirkes Lichtenberg ein tolles Angebot der Kinder-Jugendarbeit gelingen wird.“
Stadtentwicklungssenator Andreas Geise betonte die infrastrukturelle Bedeutung eines solchen Neubau-Projektes aus seiner Ressort-Perspektive: „Wir müssen beim Wachstum der Stadt immer darauf achten, dass wir neben den neuen Wohnungen, die wir dringend brauchen, auch soziale Angebote für die Menschen schaffen. Kinder und Jugendliche sollen sich in ihrem Kiez wohlfühlen, damit Lichtenberg auch in Zukunft ein kinder- und familienfreundlicher Bezirk bleibt“, erläuterte der Senator.
Text & Bilder: Stefan Bartylla