
Potsdam (dpa/bb) – Agrarministerin Hanka Mittelstädt geht davon aus, dass es in Brandenburger Geflügelbetrieben zu weiteren Vogelgrippe-Fällen kommen kann. Allein in den vergangenen zwei Wochen habe es rund 15.000 neue Fälle gegeben, sagte die SPD-Politikerin im RBB-Inforadio.
«Ich glaube, wir sind auch noch nicht am Ende.» Davon gehe sie zumindest aus, weil die Wildvogelpopulation noch fliege, gerade das Wassergeflügel. «Dementsprechend gehe ich davon aus, dass wir noch mal einen kleinen Peak erleben.» Die Gefahr sei noch nicht gebannt.
Seit Anfang September gab es in Deutschland eine Vielzahl von Ausbrüchen in Agrarbetrieben. In Brandenburg mussten im Herbst wegen der Tierseuche bislang mindestens 185.000 Tiere getötet werden, vor allem Gänse, Enten, Puten und Masthühner.
Um den Gänsebraten an Weihnachten macht die Ministerin sich keine Sorgen. 80 Prozent der Enten und Gänse kämen nicht aus Brandenburg, sondern aus Ländern wie Polen oder Rumänien. Bei regionalen Herstellern seien die Schlachtungen vorgezogen worden.
Bauernverband: Schutz muss auf hohem Level bleiben
Der Präsident des Landesbauernverbandes, Henrik Wendorff, sagte der dpa: «Wir haben nach wie vor eine angespannte Situation.» Die absolute Zahl der Infektionen und der Ausbrüche gehe zurück, «aber es gibt keinen Grund, Entwarnung zu geben.» Landwirtschaftsbetriebe müssten die Biosicherheit auf einem extrem hohen Level halten. «Die Vogelgrippe wird nicht mehr ganz verschwinden.»
Vergangene Woche wurden Ausbrüche der Geflügelpest in einem Hühnerzuchtbetrieb im Havelland und in einem Betrieb im Kreis Potsdam-Mittelmark gemeldet. In diesen Fällen mussten zusammen fast 40.000 Tiere getötet werden.

