Die Kernsanierung des Ostbahnhofs ist weitgehend abgeschlossen. Dafür stehen 2026 an anderen Bahnhöfen Arbeiten an. (Archivbild)
Die Kernsanierung des Ostbahnhofs ist weitgehend abgeschlossen. Dafür stehen 2026 an anderen Bahnhöfen Arbeiten an. (Archivbild) Foto: Jens Kalaene/dpa

Berlin (dpa/bb) – Pendlerinnen und Pendler müssen sich im kommenden Jahr auf einige Baustellen auf dem Schienennetz der Hauptstadtregion einstellen. Einige wichtige Bauprojekte werden hingegen fertig und sollen für eine Verbesserung im Nah- und Regionalverkehr sorgen. Ein Überblick über die wichtigsten Bauprojekte im kommenden Jahr. 

Generalsanierungen

  •  Hamburg-Berlin: Ein zentrales Bauprojekt der Deutschen Bahn wird im ersten Halbjahr fertig: die Generalsanierung der Fernverkehrsstrecke zwischen Hamburg und Berlin. Gleise, Weichen, Oberleitungen, aber auch Stellwerkstechnik werden derzeit rundum erneuert und modernisiert. Der Fernverkehr wird über Stendal und Uelzen umgeleitet und braucht etwa 45 Minuten länger. Betroffene Pendler in der Region müssen auf Ersatzbusse ausweichen. Noch bis Ende April dauern die Arbeiten und Einschränkungen an. Dann soll die Strecke wieder eröffnet werden – und weniger störanfällig sein als vorher. 
     
  • Lehrte-Berlin: Dafür startet im Oktober eine weitere Rundum-Sanierung auf einer wichtigen Fernverkehrsverbindung im deutschen Schienennetz auf der Strecke zwischen Lehrte bei Hannover und Berlin. Zwischen Oktober und Dezember wird die Verbindung erstmals vollständig gesperrt. Das Umleitungskonzept für den Verkehr ist noch unbekannt. Im Regionalverkehr kommen wieder Ersatzbusse zum Einsatz. Zur weiteren Vollsperrung kommt es dann im gleichen Zeitraum 2027. Neben den Pendlern betrifft das auch Reisende, die über Hannover in Richtung NRW unterwegs sind.


Bahnhöfe

  • Bahnhof Alexanderplatz: Zu erheblichen Einschränkungen kommt es in den nächsten Jahren am Bahnhof Alexanderplatz. Von Anfang 2026 bis Mitte 2029 soll er kernsaniert werden. Sämtliche Geschäfte und Imbisse müssen bereits in diesen Tagen schließen und die Station verlassen. Erste bauvorbereitende Maßnahmen hat die Bahn für die nächsten Wochen angekündigt. Der Zugbetrieb soll wie gewohnt weiter laufen. Nur innerhalb des Bahnhofs ist nicht viel los – ähnlich wie derzeit am Bahnhof Zoologischer Garten. 
     
  • Europaplatz: Eine weitere Baustelle ist für das erste Halbjahr nördlich vom Hauptbahnhof geplant: Der Europaplatz soll vollständig umgestaltet werden. Zentrales Element sei dabei ein barrierefreier «Bewegungskorridor» zwischen Bahnhof sowie Bus- und Tramhaltestellen, teilte die zuständige Bausenatsverwaltung mit. Geplant ist demnach außerdem eine Fahrradabstellanlage mit Platz für rund 220 Räder. Geh- und Radwege sollen neu geordnet sowie 30 neue Bäume gepflanzt werden. Auch die Bushaltestelle werde erneuert und bekomme eine moderne Anzeigetechnik, hieß es. Der genaue Zeitplan ist noch nicht bekannt. Derzeit ist die Senatsverwaltung noch mit der Vergabe der Bauleistung beschäftigt. Diese solle im Januar abgeschlossen sein, hieß es.

Weitere Bahn-Bauprojekte in Berlin

  • S21/S15: Nach jahrelangen Verzögerungen soll Ende März die neue S-Bahn-Verbindung zwischen dem Berliner Nordring und dem Hauptbahnhof in Betrieb gehen. Damit erhält der Wedding eine direkte S-Bahn-Anbindung zu einem wichtigen Fernverkehrsknoten. Unter dem Hauptbahnhof ist dafür ein neuer S-Bahnhof entstanden. Die Deutsche Bahn plant intern für den 28. März mit dem Start der neuen Verbindung. Die Verbindung bildet den ersten Teil des Gesamtprojekts «S21 Berlin», einer Nord-Süd-Verbindung, mit der die Bahn das Berliner S-Bahn-Netz in einigen Jahren deutlich entlasten will. Sie soll vom Nordring über den Hauptbahnhof, Potsdamer Platz und Yorckstraße bis zum Südkreuz führen. Zwei weitere Abschnitte sind dafür geplant. Im Bau sind sie aber noch nicht.
     
  • Wollankstraße: Weitergebaut wird am S-Bahnhof Wollankstraße in Pankow. Dort werden derzeit die Eisenbahnüberführung neu gebaut sowie Gleise erweitert und erneuert. Der S-Bahnverkehr bleibt dort daher unterbrochen. In den nächsten Monaten soll dort laut Bahn ein zweiter Zugang zum Bahnsteig von Pankower Seite aus gebaut werden. Außerdem sei für März die Errichtung von Gründungsrohren für Schallschutzwände vorgesehen, hieß es. Der Verkehr auf der Wollankstraße unter der Brücke ist den Angaben zufolge seit Anfang Dezember wieder einspurig möglich. Weitere Vollsperrungen sind demnach aber nicht ausgeschlossen.