
Berlin (dpa/bb) – Mit einer Handgranate haben maskierte Täter einen Anschlag auf einen Nachtclub in Berlin-Kreuzberg verübt. Die Angreifer könnten aus der organisierten Kriminalität stammen, so der Verdacht der Polizei. Zuletzt hatte es zahlreiche bewaffnete Auseinandersetzungen gegeben.
Laut Zeugenaussagen aus der Nachbarschaft hebelten die beiden Maskierten gegen 5.00 Uhr morgens eine aufklappbare Schaufensterscheibe des Lokals in der Audre-Lorde-Straße einen Spaltbreit auf. Sie warfen einen Gegenstand hinein und flüchteten, wie ein Polizeisprecher sagte.
Spuren deuten auf Handgranate hin
Anschließend kam es in dem kleineren Nachtclub zu einer heftigen Explosion. Verletzt wurde niemand. Nach ersten Untersuchungen der Kriminaltechniker vom Landeskriminalamt (LKA) deuten die Spuren auf eine Handgranate hin, so der Sprecher.
An der Scheibe des Lokals waren Beschädigungen zu erkennen. Es habe diverse Einschläge an den Innenseiten der Scheiben gegeben, hieß es. Wie groß der weitere Schaden in den Innenräumen ist, war zunächst nicht bekannt. Der Club befindet sich an der Ecke Naunynstraße unweit der Oranienstraße und des Kottbusser Tores.
Besondere Ermittlungseinheit gegen organisierte Kriminalität
Die Ermittlungen führe ein Kommissariat für Sprengstoffdelikte beim Staatsschutz des LKA in «enger Zusammenarbeit» mit der erst kürzlich eingesetzten speziellen Aufklärungseinheit für die Auseinandersetzungen in der organisierten Kriminalität, sagte der Polizeisprecher.
Diese sogenannte Besondere Aufbauorganisation (BAO) «Ferrum» (deutsch: Eisen) wurde wegen der zahlreichen Schießereien in den vergangenen Monaten Mitte November gegründet. Seitdem geht sie mit umfangreichen Razzien in Kneipen und Wohnungen sowie an bekannten Treffpunkten von Kriminellen gegen gewalttätige Banden vor. Auch zahlreiche Autos wurden durchsucht und Waffen beschlagnahmt.

