Berlin (dpa/bb) – Die geplanten Demonstrationen und Schulverweigerungen junger Menschen gegen die Wehrdienst-Pläne der CDU/SPD-Koalition werden vom Berliner Landesschülerausschuss unterstützt. Man begrüße den am Freitag geplanten Schulstreik gegen die Wiedereinführung der Wehrpflicht, teilte der Ausschuss mit. «Denn gerade in diesen Zeiten wird viel zu wenig auf die Schüler:innen in ganz Deutschland gehört.»
Weiter hieß es: «Mit der neuen Zwangsmusterung für alle Jugendlichen des Jahrgangs 2008 belasten politische Entscheidungsträger Jugendliche
erneut, ohne zu fragen, wie es ihnen geht oder wie es die Mehrheit grundsätzlich sieht.» Junge Menschen würden für eine bestimmte Zeit aus ihrer Lebensrealität herausgerissen. «Das darf nicht sein.» Auf das Thema der militärischen Bedrohung Deutschlands wurde in der Mitteilung nicht eingegangen.
Am Freitag wollen junge Menschen bei einem bundesweiten Aktionstag demonstrieren. «Wir wollen nicht als Kanonenfutter enden», heißt es im Internet in einem Aufruf zum «Schulstreik gegen Wehrpflicht». «Wir schauen nicht stumm zu wie wir und unsere Freunde per Los zum Töten und Sterben gezwungen werden.»
Der Bundestag will dann voraussichtlich über das Wehrdienst-Modernisierungsgesetz entscheiden. Die schwarz-rote Koalition hatte sich auf einen zunächst freiwilligen Wehrdienst geeinigt.

