Der 19-Jährige ist unter anderem wegen versuchten Mordes angeklagt. (Archivbild)
Der 19-Jährige ist unter anderem wegen versuchten Mordes angeklagt. (Archivbild) Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Berlin/Karlsruhe (dpa) – Im Prozess gegen den mutmaßlichen Attentäter am Holocaust-Mahnmal in Berlin soll am heutigen Mittwoch (9.15 Uhr) das Opfer befragt werden. Der Tourist aus Spanien wurde bei der Messerattacke am 21. Februar lebensgefährlich verletzt als er mit Freunden die Gedenkstätte besuchte. Der inzwischen 31-Jährige ist in dem Verfahren vor dem Berliner Kammergericht auch Nebenkläger und leidet nach Angaben seines Anwalts bis heute erheblich unter den Folgen des Angriffs.

Angeklagt ist ein 19 Jahre alter Syrer, der am Tattag von Leipzig nach Berlin gereist sein soll, um die Tat zu begehen. Im Stelenfeld der Gedenkstätte, mit der an die Ermordung von sechs Millionen Juden in Europa unter der Nazi-Herrschaft erinnert wird, soll er den Spanier von hinten mit einem Messer attackiert haben. Laut Anklage fügte er dem Opfer einen 14 Zentimeter langen Schnitt an der Kehle sowie Stichverletzungen im Gesicht und an einem Finger zu.


Die Bundesanwaltschaft geht von einer radikal-islamistisch und antisemitisch motivierten Tat aus. Sie wirft dem 19-Jährigen versuchten Mord, gefährliche Körperverletzung und versuchte Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vor. Er habe im Namen des «Islamischen Staats» (IS) einen Angriff auf einen Menschen begehen und diesen töten wollen, so die Anklage.