SPD-Spitzenkandidat Steffen Krach soll auch neuer Landesvorsitzender werden. (Archivbild)
SPD-Spitzenkandidat Steffen Krach soll auch neuer Landesvorsitzender werden. (Archivbild) Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Berlin (dpa/bb) – In der Berliner SPD nehmen die Stimmen zu, die für den Landesverband nach dem Rücktritt der Landesvorsitzenden erneut eine Doppelspitze mit einer Frau fordern. «Es ist klar, dass eine Doppelspitze sein muss», sagte die Abgeordnete und Lichtenberger SPD-Kreisvorsitzende Tamara Lütke der «Berliner Morgenpost». 

Die beiden bisherigen Landesvorsitzenden Nicola Böcker-Giannini und Martin Hikel hatten ihren Rücktritt zum Monatsende erklärt. Der geschäftsführende Landesvorstand schlug daraufhin den Spitzenkandidaten für die Berlin-Wahl 2026, Steffen Krach, einstimmig als neuen Parteichef vor. Laut der Satzung der Partei könnte er den Landesverband allein führen – oder zusammen mit einer Frau. 


SPD-Frauen sind für die Doppelspitze

Krach brauche jemanden, der ihm den Rücken freihalten könne, sagte Lütke. Die Organisation der SPD-Frauen im Landesverband hatte bereits zuvor gefordert, dass wieder eine Frau mit an der Spitze stehen sollte. 

Auch die Wissenschaftssenatorin und frühere stellvertretende Landesvorsitzende Ina Czyborra sieht das so: «Wenn die SPD wieder allein auf einen Mann als Retter setzen würde, fände ich das nicht zeitgemäß», sagte sie der «Berliner Morgenpost».

Auch eine andere Frage wird wieder diskutiert: Die Noch-Landesvorsitzende Böcker-Giannini hatte mehrfach darauf hingewiesen, dass sie ehrenamtlich für die Partei im Einsatz sei. «Die Partei muss sich grundsätzlich Gedanken machen, ob das so bleiben soll», sagte Lütke.