Der Mauerweg ist nicht zuletzt bei Radfahrern beliebt.
Der Mauerweg ist nicht zuletzt bei Radfahrern beliebt. Foto: Lilli Förter/dpa

Berlin (dpa/bb) – Die Sanierungsarbeiten am Berliner Mauerweg dauern weiter an. Mehrere Abschnitte sind noch im Bau, an anderen Stellen haben die Arbeiten noch gar nicht begonnen, wie die Senatsverkehrsverwaltung auf dpa-Anfrage mitteilte. Auch am Informationssystem inklusive Orientierungsplänen und Info-Stelen entlang der Strecke ist noch einiges zu tun. 

Was ist der Mauerweg?

Der Mauerweg führt auf rund 160 Kilometer entlang der früheren Grenze um den Westteil Berlins. Er folgt an vielen Stellen dem Grenzverlauf zur Zeit der Teilung, weicht aber zum Teil davon ab. 


Wer hatte die Idee dazu?

Einen entsprechenden Beschluss für den Mauerweg fasste das Abgeordnetenhaus 2001. Die Initiative dazu geht auf den Grünen-Politiker Michael Cramer zurück. Der Mauerweg soll ermöglichen, die Strecke am Stück oder in einzelnen Abschnitten mit dem Rad entlangzufahren oder sie zu erwandern. 

Warum wird am Mauerweg noch gearbeitet?

Im Jahr 2018 stufte der Senat acht Kilometer des Berliner Mauerwegs als dringend sanierungsbedürftig ein. Weitere 23 Kilometer sollten mittelfristig saniert werden. Die Arbeiten sind vorangekommen, aber nicht abgeschlossen. Für die Sanierungsarbeiten hat das Landesparlament bis 2027 knapp 12,4 Millionen Euro bewilligt. 

An welchen Stellen muss etwas passieren? 

Der Fokus liegt auf besonders stark beanspruchten Abschnitten, beschädigten Wegstrecken und fehlenden Verbindungen. Dort werden Wege ausgebaut, Beläge erneuert und das Orientierungsangebot verbessert.

Wo gibt es derzeit noch Sanierungsarbeiten?

Im Bau befindet sich nach Angaben der Verkehrsverwaltung derzeit der Abschnitt vom Japaneck bis zur Lichterfelder Allee mit zwei Kilometern Länge zwischen Steglitz-Zehlendorf und der brandenburgischen Stadt Teltow (Potsdam-Mittelmark). Das gilt außerdem für den Abschnitt am Hahneberg in Berlin-Spandau mit einer Länge von 1,2 Kilometern und den etwas kürzeren Abschnitt Ruppiner Chaussee zwischen Reinickendorf und Hennigsdorf im Landkreis Oberhavel. 

Was steht danach noch an? 

Im Bezirk Pankow sind ein Abschnitt auf dem ehemaligen Kolonnenweg am Köppchensee und ein weiterer auf dem ehemaligen Zollweg der Westalliierten in Wilhelmsruh noch in Planung. Sie sollen bis 2027 fertig werden. Beide Abschnitte sind nach Angaben der Verkehrsverwaltung besonders schadhaft und daher zwingend sanierungsbedürftig.  

Welche Abschnitte sind fertig? 

Das Streckenstück Lohmühlenbrücke bis zum Schlesischen Busch an der Puschkinallee wurde im Sommer 2023 wieder an das Bezirksamt Treptow-Köpenick übergeben. Etwa zur gleichen Zeit ist das Teilprojekt am südlichen Mauerweg im Grenzstreifen zwischen den Berliner Ortsteilen Marienfelde und Lichterfelde und der brandenburgischen Gemeinde Großbeeren fertig geworden. Zuletzt wurden die Arbeiten am Mauerweg entlang des Buschgrabens in Steglitz-Zehlendorf abgeschlossen. 

Wie funktioniert die Orientierung?

Entlang des Mauerwegs gibt es bisher der Verkehrsverwaltung zufolge rund 430 Wegmarkierungen und außerdem etwa 100 Orientierungspläne. Bis zum Frühjahr 2026 sollen 25 Stück dazukommen. Außerdem stehen an der Strecke vier Info-Stelen – auch hier soll das Angebot noch ausgebaut werden.