In Berlin finden es viele Menschen normal, Sperrmüll einfach auf der Straße zu entsorgen. (Archivbild)
In Berlin finden es viele Menschen normal, Sperrmüll einfach auf der Straße zu entsorgen. (Archivbild) Foto: Christophe Gateau/dpa

Berlin (dpa/bb) – Ob nun Zigarettenkippe oder Kühlschrank: Die illegale Entsorgung von Müll wird in Berlin deutlich teurer als bisher. Der Senat beschloss dazu einen neuen Bußgeldkatalog. 

Die Zigarettenkippe auf den Boden zu werfen, kostet demnach in Zukunft bis zu 250 Euro statt bisher 55 Euro. Für einen am Straßenrand entsorgten Altreifen ist ein Bußgeld von 700 Euro vorgesehen, bei mehreren Reifen steigt die Summe. Die Strafen für Elektroaltgeräte und Sperrmüll mit schadstoffhaltigen Bestandteilen wurden verdoppelt: Sie liegen nunmehr zwischen 1.000 und 15.000 Euro.


«Verstöße müssen Konsequenzen haben»

Höhere Geldbußen kommen auch bei Verstößen gegen die Mehrwegpflicht: Wer bei einer Verkaufsfläche von mehr als 80 Quadratmetern keine Mehrwegbecher für To-go-Getränke anbietet, dem drohen 750 Euro Bußgeld, im Einzelfall sogar mehr.

Der neue Bußgeldkatalog tritt nach Veröffentlichung im Amtsblatt in Kraft, also in einigen Tagen. Er schaffe Klarheit und Verbindlichkeit, erklärte Umweltsenatorin Ute Bonde (CDU). «Umweltschutz funktioniert nur, wenn sich alle an die Regeln halten. Wo das nicht geschieht, müssen Verstöße spürbare Konsequenzen haben.» 

Problem in der ganzen Stadt 

In vielen Berliner Stadtteilen gibt es Probleme mit achtlos und illegal zurückgelassenem Abfall. Nicht wenige Menschen entsorgen alte Möbel, Teppiche oder Elektrogeräte einfach auf der Straße. Auf Bürgersteigen oder in Parks tritt man in Hundekot oder Kaugummi. Herumliegende To-go-Kaffeebecher, Flaschen oder Verpackungen aller Art zieren viele Straßen und Plätze. Das wilde Abladen von Schutt ist keine Seltenheit. All das zu entsorgen, kostet den Staat viel Geld.