Das Petri Berlin wurde über den Fundamenten einer mittelalterlichen Lateinschule erbaut.
Das Petri Berlin wurde über den Fundamenten einer mittelalterlichen Lateinschule erbaut. Foto: Fabian Sommer/dpa

Berlin (dpa/bb) – Wie haben Menschen in Berlin gelebt und welche Spuren haben sie hinterlassen? Diesen und weiteren Fragen können Besucher ab kommender Woche im neuen Ausstellungszentrum und Labor für Archäologie «Petri Berlin» nachgehen. Das «Petri Berlin» öffnet am 24. Juni und befindet sich auf der Spreeinsel.

«Bei uns können die Besucherinnen und Besucher den Weg eines Fundes nachvollziehen – von der Ausgrabung, über die Reinigung, die Restaurierung, bis hin zur Aufnahme in das Magazin und zum Exponat in der Ausstellung», sagte Leiterin Anne Sklebitz bei einer Pressekonferenz.

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Die neue Einrichtung ist eine Kooperation des Museums für Vor- und Frühgeschichte, der Staatlichen Museen zu Berlin und des Landesdenkmalamts Berlin.

Ausstellungsfläche und Labore auf sieben Stockwerken

Die Detektivarbeit hinter der Forschung bleibe oft verborgen, so die Archäologin. Das wolle das «Petri Berlin» ändern. Das Haus erstreckt sich über sieben Etagen. Die Ausstellungsfläche hat nach Angaben von Sklebitz eine Gesamtfläche von rund 1.200 Quadratmetern.

Highlight des neuen Hauses sind die Überreste einer mittelalterlichen Lateinschule aus dem 14. Jahrhundert, über deren Fundamente das Archäologie-Lab erbaut wurde. Im Untergeschoss können Besucherinnen und Besucher Teile der Gemäuer bestaunen. Die Schule stand auf dem Petriplatz, auf dem auch die Petrikirche stand. Die Petrikirche war das Zentrum der Stadt Cölln, eine von zwei Keimzellen Berlins. Fundamentreste der Kirche sind ebenfalls in der Ausstellung zu sehen.

Petri Berlin will kein Museum sein

Das «Petri Berlin» sei kein Museum, sondern ein Werkstatt- und Laborgebäude, das Besuchern Einblicke in die Arbeit der Archäologen biete, betont Matthias Wemhoff, Landesarchäologe und Direktor Museum für Vor- und Frühgeschichte. Durch große Fenster können Besucher Archäologen auf den verschiedenen Etagen bei der Arbeit zuschauen. Die Stockwerke sind thematisch unterteilt. Im ersten Stock etwa, werden Funde gereinigt, im zweiten restauriert. Es gibt interaktive Stationen, an denen Interessierte selbst Hand anlegen können.

«Es befinden sich Funde aus allen Epochen im Haus», sagte Direktor das Landesdenkmalamt Berlin, Christoph Rauhut. In Berlin fänden fortwährend Ausgrabungen statt. Im Magazin befinden sich nach Angaben von Wemhoff mehr als 100.000 Objekte.

Kostenloser Eintritt in Eröffnungswoche

In der Eröffnungswoche, die vom 24. bis zum 30. Juni stattfindet, ist der Eintritt kostenlos. Am 28. und 29. Juni gibt es stündlich kostenlose Führungen. Danach zahlen Erwachsene regulär 6 Euro und ermäßigt 3 Euro. Für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren ist der Eintritt frei.