Terre des Femmes ist an Berliner Schulen gegen drohende Zwangsehen aktiv. (Archivbild)
Terre des Femmes ist an Berliner Schulen gegen drohende Zwangsehen aktiv. (Archivbild) Foto: Christophe Gateau/dpa

Berlin (dpa) – Mit einem Video und Workshops an Schulen warnt die Frauenhilfsorganisation Terre des Femmes vor Zwangsverheiratungen von Mädchen in den Sommerferien in den Heimaltländern der Familien. «Auch hierzulande werden Mädchen verschleppt und gegen ihren Willen verheiratet – häufig mit lebenslangen, leidvollen Konsequenzen», erklärt Terre des Femmes. 

Sichere Zahlen zu dem Thema gebe es nicht. Eine Umfrage habe für 2022 allein in Berlin 496 Fälle von drohender und erfolgter Zwangsheirat ergeben, hieß es weiter. Oft sei die Schule der einzige Ort, an dem Mädchen und junge Frauen, die eine Zwangsheirat befürchten müssen, sich Hilfe holen könnten. Besonders Lehrer und Lehrerinnen sowie Sozialarbeiterinnen müssten informiert sein, um mögliche Anzeichen zu erkennen und helfen zu können.

Workshops gemeinsam mit der Polizei

Gemeinsam mit der Polizei geht die Hilfsorganisation in der nächsten Zeit an Berliner Schulen, um in Workshops auf das Thema aufmerksam zu machen, Hilfsangebote vorzustellen und über die Rechtslage zu informieren. In den letzten drei Jahren seien so 2.100 SchülerInnen erreicht worden.

Das Video von Terre des Femmes zeigt eine Schülerin symbolisch in Brautkleidung in der Schule, dann kommt eine Nachricht über eine geplante Hochzeit, später ist ihr Platz leer. «Hol Dir Hilfe. Es ist Dein Leben», betont der Film.