Cottbus (dpa) – Der AfD-Direktkandidat Lars Schieske hat bei der Bundestagswahl den Wahlkreis in Cottbus gewonnen. Der frühere Landtagsabgeordnete erhielt nach Angaben des Landeswahlleiters im Wahlkreis Cottbus – Spree-Neiße 42,0 Prozent der Erststimmen.
Er setzte sich gegen die SPD-Bundestagsabgeordnete Maja Wallstein (23,3 Prozent) durch, die dort vor vier Jahren das Direktmandat geholt hatte. Schieske wird vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft. Die Grünen hatten auf eine Direktkandidatur verzichtet, damit Wallstein bessere Chancen hat, sich gegen die AfD durchsetzen zu können.
Ob Schieske als Bewerber mit den meisten Erststimmen in den Bundestag einzieht, blieb zunächst offen. Wegen der Wahlrechtsreform ziehen nicht mehr alle siegreichen Wahlkreis-Direktkandidaten automatisch in den Bundestag ein: Sie bekommen nur ein Mandat, wenn ihre Partei genug Zweitstimmen bekommt. Das steht erst fest, wenn die Bundeswahlleiterin das vorläufige Wahlergebnis bekanntgibt. Die früher üblichen Überhang- und Ausgleichsmandate entfallen. Der Bundestag soll verkleinert werden.