Nancy Faeser liest Berliner Kindern vor.
Nancy Faeser liest Berliner Kindern vor. Foto: Hannes Albert/dpa

Berlin (dpa/bb) – Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat anlässlich des bundesweiten Vorlesetags in einer Kita in Berlin-Mitte rund 15 Kindern vorgelesen. Sie lobte unter anderem das große Angebot von Kinderliteratur. «Ich finde die Vielfalt gut. Ich finde, das zeigt auch Diversität», sagte Faeser als sie die Tiergeschichte «Fuchs und Bär» vorlas.

Sprachanpassungen lehnt Faeser derweil ab. Sie sei für die Pflege der Kultur, wozu auch die Sprache von Märchen und Kinderbuchklassikern zähle. Kritik an Kinderbüchern mit diskriminierenden Inhalten wird immer wieder von Stiftungen und Instituten bemängelt.

Unter dem Motto «Lesen schafft Zukunft» findet zum 21. Mal der bundesweite Vorlesetag statt und parallel dazu das vierte digitale Vorlesefest. Während bundesweit mit mehr als einer Million Teilnehmerinnen und Teilnehmern gerechnet wird, sollen es in Berlin rund 125.000 Vorleser und Hörer sein, wie eine Pressesprecherin der Stiftung Lesen mitteilte. 

Neben der Bundesinnenministerin unterstützen Prominente wie Sebastian Fitzek, Bernhard Hoëcker, Peter Maffay und Hendrikje Balsmeyer die Initiative. Ihre eingelesenen Beiträge finden sich auf der Seite des digitalen Vorlesefestes. 

In Berlin finden knapp 260 Veranstaltungen rund ums Lesen statt

Rund 260 Veranstaltungen sind für Berlin offiziell bei der Initiative gemeldet, wobei die Veranstalter davon ausgehen, dass es weit mehr sein könnten. Das diesjährige Motto «Lesen schafft Zukunft» verweise auf die gesellschaftliche Dimension des Lesens und Vorgelesen-Bekommens, so die Sprecherin der Initiative. Zudem fördert das Vorlesen von Büchern die intellektuelle und emotionale Entwicklung der Kinder und weckt die Bereitschaft am Erlernen des Lesens. 

Der Vorlesemonitor der Stiftung Lesen, der den Lesetag seit 2007 wissenschaftlich begleitet, zeigt, dass nach wie vor jedem dritten Kind in Deutschland zwischen dem ersten und achten Jahr nicht vorgelesen werde. Dabei habe sich die Situation im Vergleich zum Vorjahr bereits leicht verbessert.