Potsdam (dpa/bb) – Die Folgen des Klimawandels, aber auch Vandalismus machen die Bewahrung der historischen Welterbe-Gärten in Potsdam zunehmend beschwerlicher. «In den Zeiten des Klimawandels wird die Pflege immer schwieriger, komplexer und auch frustrierender», sagte der Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Christoph Martin Vogtherr, anlässlich der Errichtung eines neuen Unterkunftsgebäudes für Gärtnerinnen und Gärten im Park Sanssouci.
Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) appellierte an die Besucher, mehr Respekt für die Arbeit der Gärtner zu zeigen. Sie sollten etwa nicht auf neu angelegten Parkwegen mit dem Rad fahren und keine Pflanzen aus den Beeten rupfen.
Baumschäden sollen per Drohnen-Überflug erkannt werden
Auch im kommenden Jahr sollen die durch den Klimawandel bereits geschädigten Parks mit Hilfe von geförderten Programmen widerstandsfähiger gemacht werden. Als Beispiele nannte Vogtherr den Aufbau lokaler Baumschulen und andere Bewässerungstechniken, aber auch Drohnen-Überflüge, um damit den Zustand der Bäume besser verfolgen zu können. «Das soll im kommenden Jahr Fahrt aufnehmen», sagte Vogtherr.
Rund 80 Prozent der Gehölze im denkmalgeschützten Park Sanssouci sind laut Stiftung Preußische Schlösser und Gärten geschädigt. Viele Eichen und Buchen mussten gefällt werden.
Die Open-Air-Ausstellung «Re: Generation» hatte im Park Sanssouci von April bis Ende Oktober auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam gemacht. Nach Stichproben seien mehr als 45.000 Besucher gekommen, hieß es.
Arbeitsbedingungen für Gärtner verbessert
Das neue Gebäude für die Gärtnerinnen und Gärtner zweier Parkreviere im Park Sanssouci, in das 11,15 Millionen Euro investiert wurden, soll künftig deren Arbeitsbedingungen verbessern. Da habe es noch «Luft nach oben» gegeben, sagte Ministerin Schüle. Viele Besucher wüssten zudem nicht, wie viel Arbeit der Erhalt der Schönheit der Parks und Gärten mache.
Teure Vandalismus-Schäden zu beklagen
Zu schaffen machen dem Park auch zunehmend Menschen, die dort mutwillig Schäden anrichten. Es sei eine Zunahme des Vandalismus zu beobachten, sagte Vogtherr. Sehr frustrierend sei dabei auch, dass häufig Teile des Parks beschädigt werden, die gerade von den Gärtnern angelegt worden seien. Die Beseitigung von Vandalismus-Schäden in den Parks kostet laut Generaldirektor eine sechsstellige Summe im Jahr.