Sandsäcke werden an der Oder für den Hochwasserschutz gefüllt
Sandsäcke werden an der Oder für den Hochwasserschutz gefüllt Foto: Patrick Pleul/dpa

Potsdam (dpa) – Zum Schutz vor Hochwasser sollte aus Sicht eines Experten am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) die Vorhersage kurzfristiger Ereignisse noch besser werden. An kleinen Tälern sei die Vorwarnzeit viel geringer als an großen Flüssen, sagte der Forscher Fred Hattermann im Rbb Inforadio. «Auf einmal sind die Wassermassen da, da verkeilt sich etwas unter einer Brücke, staut sich auf, und sehr schnell ist es überflutet.» Hattermann forderte: «In der Vorhersage der kurzfristigen Ereignisse müssen wir noch besser werden.»

Neben technischen Hochwasserschutz-Maßnahmen wie etwa verstärkte Deiche, mobile Schutzwände und eine entsprechende Geräte-Ausstattung von Technischem Hilfswerk (THW) und Feuerwehr müsse auch den Flüssen mehr Raum gegeben werden, so Hattermann. «Das ist aber begrenzt, weil Deutschland eben sehr stark besiedelt ist.» 

Zudem könne sich jeder Bürger in Brandenburg über Hochwasserrisikokarten informieren, ob er in einer gefährdeten Region lebe. Dann gehe es auch um Fragen wie «Muss ich meine Wertgegenstände im Keller haben, sind meine Kellerfenster geschützt, habe ich Sandsäcke?» Ganz wichtig sei, auf die Warnungen der Behörden zu achten. 

Der Leiter der Arbeitsgruppe zu hydroklimatischen Risiken sieht einen Zusammenhang zwischen der Häufung von Extremwetterereignissen und dem Klimawandel. Hattermann sagte dem Rbb Inforadio zudem, es werde bei der Anpassung an den Klimawandel viel über Verzicht und Kosten gesprochen. «Aber man gewinnt natürlich auch ganz viel, und das müsste in der Kommunikation viel weiter nach vorne gebracht werden, damit die Leute auch mitgenommen werden.»