Bund und Deutsche Bahn sind sich beim Ausbau der trecke von Berlin nach Görlitz einig.
Bund und Deutsche Bahn sind sich beim Ausbau der trecke von Berlin nach Görlitz einig. Foto: Peter Kneffel/dpa

Görlitz (dpa) – Die Züge auf der Strecke Berlin–Cottbus–Weißwasser–Görlitz sollen künftig schneller fahren. Dafür soll der Streckenabschnitt Cottbus–Weißwasser–Görlitz zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert werden. Eine entsprechende Vereinbarung über die Planung für dieses Ausbauprojekt und eine Reihe weiterer haben Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und der DB-Vorstandsvorsitzende Richard Lutz in Görlitz unterzeichnet. Laut Angaben einer Sprecherin der Bahn wird ein Baubeginn den 30er-Jahren anvisiert. 

«Strukturwandel im Zeichen des Klimaschutzes erfordert konkrete Angebote und Perspektiven für die vom Wandel am stärksten betroffenen Regionen», sagte Wissing. «Die Bundesregierung unterstützt darum den Strukturwandel in den ehemaligen Kohlerevieren mit bis zu 40 Milliarden Euro.» Die Verkehrsprojekte, die daraus finanziert würden, seien wichtig, um neue Unternehmen, neue Arbeitsplätze und damit neue Perspektiven und Chancen in die Region zu bringen.

Auch für die Freundschaft mit Polen sei der Ausbau der Strecke «ein echtes Gewinnerthema», denn der Bahnhof Görlitz werde für den durchgehenden elektrischen Fernverkehr zwischen Deutschland und Polen ertüchtigt.

Bahnvorsitzender: Ein wichtiger Beitrag zum Strukturwandel

DB-Vorstandsvorsitzender Lutz ergänzte, die Elektrifizierung und der zweigleisige Ausbau der Strecke Cottbus–Görlitz sowie die weiteren Ausbauprojekte, deren Planung angegangen werde, seien ein wichtiger Beitrag zu einem gelingenden Strukturwandel. «Wir haben die letzten Monate intensiv darauf verwendet, dass viele Vorbereitungsmaßnahmen schon getroffen werden, sodass wir nach der Unterschrift auch direkt losgehen können», sagte Lutz. Die Streckengeschwindigkeit werde sich auf 160 Kilometer pro Stunde erhöhen.

Kretschmer: Reisezeit verkürzt sich auf anderthalb Stunden

Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sprach von einer Verkürzung der Reisezeit von heute drei Stunden auf künftig etwas mehr als anderthalb Stunden. «Es ist das größte Infrastrukturprojekt im gesamten Strukturwandel», sagte er. Gemeinsam mit dem Land Brandenburg investiere Sachsen 1,8 Milliarden Euro aus dem Strukturwandelgeld.

Mit der Unterzeichnung der Vereinbarung fällt den Angaben zufolge auch der Startschuss für die Planung des 44 Kilometer langen Nordabschnitts zwischen Bad Lausick und Geithain der Strecke Leipzig–Chemnitz. Diese Strecke soll ebenfalls elektrifiziert und zweigleisig ausgebaut werden. Die Vorbereitungen für die Planung seien gestartet, als Nächstes sollen Planungsschritte wie Vermessung, Umweltuntersuchungen und die Trassierung folgen.