Blick am frühen Morgen auf die Tesla-Autofabrik.
Blick am frühen Morgen auf die Tesla-Autofabrik. Foto: Jörg Carstensen/dpa

Grünheide (dpa) – In der Elektroautofabrik von Tesla in Grünheide bei Berlin haben die Beschäftigten einen neuen Betriebsrat gewählt. Die Wahl im einzigen europäischen Autowerk von Elon Musk ging am Mittwoch zu Ende, sie hatte am Montag begonnen. Nun würden die Stimmen ausgezählt, sagte eine Sprecherin. Wann das Ergebnis vorliegt, war zunächst offen. Der Betriebsrat hat nach Unternehmensangaben 39 Sitze. Zur Wahl traten nach Angaben der IG Metall neun Listen mit 234 Kandidatinnen und Kandidaten an. Tesla und die Gewerkschaft hatten von großem Interesse an der Wahl mit Warteschlangen berichtet.

Während die erste Betriebsratswahl 2022 noch vor der Werkseröffnung stattfand, arbeiten inzwischen rund 12 500 Menschen in der Fabrik. Die IG Metall hofft darauf, ihren Einfluss zu vergrößern. Sie verlangt bessere Arbeitsbedingungen und die Bindung an einen Tarifvertrag. Tesla lehnt einen Tarifvertrag ab und sieht viele Forderungen der Gewerkschaft wie etwa Arbeitssicherheit oder bessere Bedingungen für Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter bereits jetzt umgesetzt.

Die bisherige Betriebsratsvorsitzende Michaela Schmitz kandidierte erneut. Der Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen, Dirk Schulze, hatte dem bisherigen Betriebsrat vorgeworfen, nicht komplett auf der Seite der Belegschaft zu stehen. Schmitz hatte das zurückgewiesen und zum Beispiel auf Gehaltserhöhungen von bis zu 18 Prozent ohne Tarifvertrag hingewiesen. Tesla will laut Werksleiter André Thierig jährliche Lohnänderungen anbieten.

Nahe dem Werk protestieren seit Ende Februar Umweltaktivisten im Wald gegen eine von Tesla geplante Erweiterung des Geländes um einen Güterbahnhof. Dafür müsste Wald gerodet werden. Nach einer Gerichtsentscheidung darf das Protestcamp mit Baumhäusern zunächst bestehen bleiben.