Blick in die Kita Biberburg in Gatow.
Blick in die Kita Biberburg in Gatow. Foto: Jens Kalaene/dpa

Berlin (dpa/bb) – Mit der Behauptung, eine Kita gründen zu wollen, soll ein Ehepaar mehr als 200.000 Euro kassiert und vier Menschen in wirtschaftliche Not gebracht haben. Gegen die 50-Jährige und ihren 48 Jahre alten Mann wurde wegen besonders schweren gemeinschaftlichen und gewerbsmäßigen Betrug Anklage erhoben, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Berlin am Donnerstag mitteilte.

Nach den Ermittlungen sollen unter anderem zwei Frauen in der Zeit von Mai 2017 bis September 2020 Geld an das Paar gezahlt haben, weil sie davon ausgingen, in der Kindertagesstätte eingestellt zu werden. Um ihre Legende von der Kita-Gründung aufrecht zu halten, sollen die beiden vereinzelt auch falsche Unterlagen bei der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie vorgelegt haben.

Eine betroffene Erzieherin soll durch das Agieren des Paares keine Sozialleistungen mehr von Jobcenter bekommen haben. Dadurch sei die Frau in wirtschaftliche Not geraten, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Die Frau habe mehr als 60.000 Euro gezahlt in der Hoffnung, den Job zu bekommen.

Die andere Betroffene soll sich extra 9000 Euro geliehen haben, um in das Projekt investieren zu können. Auch mit ihr sei ein Vorvertrag über ein Arbeitsverhältnis getroffen worden. Zwei betroffene Männer haben sich nach den Ermittlungen ebenfalls jeweils Geld geliehen, um in das vermeintliche Kita-Projekt investieren zu können.