Ferda Ataman, Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, spricht.
Ferda Ataman, Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, spricht. Foto: Kay Nietfeld/dpa

Berlin (dpa) – Nach Einschätzung der Antidiskriminierungsbeauftragten des Bundes, Ferda Ataman, sind die rechtsextremen Vorfälle an einer Schule in Brandenburg «nur die Spitze des Eisbergs» gewesen. «Diskriminierung fängt viel früher an. Umso wichtiger ist es, zu handeln und nicht zu schweigen», sagte Ataman in einer Mitteilung zu einer Preisverleihung zu Antidiskriminierungsprojekten an Schulen am Donnerstag. «Schulen sind keine diskriminierungsfreien Zonen. Im Gegenteil: Nirgendwo lohnt es sich mehr, sich für ein respektvolles, faires Miteinander zu engagieren», sagte sie. «Wenn rechtsextreme Vorfälle wie jüngst in Brandenburg bekannt werden, ist das nur die Spitze des Eisbergs.»

Im Mai war ein Brief bekannt geworden, in dem Lehrkräfte einer Oberschule aus dem Spreewald in Brandenburg beklagten, sie seien täglich mit Rechtsextremismus, Sexismus und Homophobie konfrontiert. Zudem erlebten sie eine «Mauer des Schweigens». Lehrkräfte und Schüler, die offen gegen rechtsorientierte Schüler- und Elternhäuser agierten, fürchteten um ihre Sicherheit.

Bei der Preisverleihung am Donnerstag sagte Ataman, man wolle, dass Antidiskriminierung Schule mache. Der erste Preis ging an ein Theaterprojekt gegen Alltagsrassismus, Intoleranz und für Vielfalt der Hohen Landesschule Hanau in Hessen. Die Preise waren jeweils mit 5000, 3000 und zwei Mal 2000 Euro dotiert.