Sichergestelltes Bargeld liegt bei der Polizei auf einem Tisch.
Sichergestelltes Bargeld liegt bei der Polizei auf einem Tisch. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa/Symbolbild

Berlin (dpa/bb) – Wegen Drogenhandels im großen Stil steht ein 67-Jähriger vor dem Berliner Landgericht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann illegale Geschäfte mit Umsätzen in Höhe von über zwei Millionen Euro vor. Unter Nutzung des Krypto-Messengerdienstes Encrochat soll der 67-Jährige mit Kokain und Marihuana im teilweise dreistelligen Kilogrammbereich gehandelt haben. Seine Verteidiger erklärten zu Prozessbeginn am Mittwoch, ihr Mandant werde sich derzeit nicht zu den Vorwürfen äußern.

Dem 67-Jährigen werden 13 Fälle in der Zeit von März 2020 bis Anfang November 2022 zur Last gelegt. Durch die Taten habe der Mann einen Betrag von insgesamt rund 2,4 Millionen Euro erlangt, heißt es in der Anklage. Teilweise habe der mutmaßliche Drogenhändler Marihuana aus Spanien bezogen. In einem Fall soll er Kokain nach Warschau verkauft haben. Bei einer Durchsuchung im November vorigen Jahres habe die Polizei mehr als vier Kilogramm Kokain im Fahrzeug des Angeklagten sichergestellt.

Die Kryptierungssoftware galt zunächst als nicht entschlüsselbar und war deshalb bei Kriminellen sehr beliebt. Der Polizei in Frankreich und den Niederlanden gelang es dennoch im Frühjahr 2020, die Software zu knacken. Millionen geheimer Daten wurden abgeschöpft. Dies führte zu zahlreichen Verhaftungen in ganz Europa. Für den Prozess gegen den 67-Jährigen sind bislang 13 weitere Tage bis zum 4. Oktober vorgesehen.