Ein Stuhl steht in einem Klassenzimmer auf dem Tisch.
Ein Stuhl steht in einem Klassenzimmer auf dem Tisch. Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild

Potsdam/Cottbus (dpa/bb) – Nach Bekanntwerden von rechtsextremen Vorfällen an einer Schule im Landkreis Spree-Neiße befasst sich das Schulamt mit der Situation. «Wir werden auf jeden Fall tätig», teilte der Leiter des zuständigen Schulamts, Uwe Mader, am Mittwoch mit. Er sei «zutiefst geschockt und entsetzt» über die Lage, die mehrere Lehrer in einem Brief an die Öffentlichkeit beschrieben.

Das Schulamt ist für die Schulen in Südbrandenburg zuständig und dem Brandenburger Bildungsministerium unterstellt. Die Vorwürfe wögen schwer und würden sehr ernst genommen, sagte Ressortsprecherin Ulrike Grönefeld. «Wenn Lehrkräfte den Weg über einen öffentlichen Brief wählen, kann dies auch als ein Hilferuf verstanden werden.»

In dem «Brandbrief» zeichnen die Lehrkräfte, die das Schreiben nicht namentlich unterschrieben haben, ein düsteres Bild vom Geschehen an ihrer Schule. Als Beispiele nennt die Lehrerschaft unter anderem die verfassungsfeindliche Verbreitung von rechtsextremen Symbolen, Schriften, Musiktiteln und Gewalt an der Schule. Schulmobiliar werde mit Hakenkreuzen beschmiert, im Unterricht werde rechtsextreme Musik gehört, in den Schulfluren demokratiefeindliche Parolen gerufen. Lehrkräfte und Schüler, die offen gegen rechtsorientierte Schüler- und Elternhäuser agierten, fürchteten um ihre Sicherheit», heißt es. Die Polizei hat Ermittlungen zu möglichen Straftaten aufgenommen.

Weder das Bildungsministerium, noch das Schulamt oder die Koordinierungsstelle «Tolerantes Brandenburg», eine Einrichtung der Landesregierung, hatten nach eigenen Angaben Kenntnis von den Vorfällen an der Schule. «Es ist keiner auf uns zugekommen», sagte Mitarbeiter Lars Krumrey der Deutschen Presse-Agentur. Er rief die Lehrer der betroffenen Schule auf, sich Unterstützung zu holen. «Wir stehen mit Rat und Tat zur Seite und sind in der Lage Unterstützung zu organisieren.»

In Brandenburg gibt es sechs Büros für Integration und Toleranz. Träger sind regionale Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie an den Schulen und ein mobiles Beratungsteam. Gefördert werden die Stellen von der Koordinierungsstelle des Landes.