Viele kleine Störe schwimmen in einem Becken einer Aufzuchtsstation für Störe.
Viele kleine Störe schwimmen in einem Becken einer Aufzuchtsstation für Störe. Foto: Patrick Pleul/dpa/Archiv

Lebus/Born/Ueckermünde (dpa) – Fischerei-Experten aus Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg setzen wieder Baltische Störe in der Oder und im Haff aus. Die Dichte der Goldalgen-Vorkommen (Prymnesium parvum), die als Auslöser des massiven Fischsterbens im Jahr 2022 in der Oder vermutet werden, lasse das wieder zu, teilte die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei (LFA) in Born (Vorpommern-Rügen) am Mittwoch mit. Etwa 350 Jungfische mit einer Größe von 48 Zentimetern schwimmen von Lebus nahe Frankfurt/Oder aus in dem Fluss.

An diesem Freitag sollen weitere elf Störe, die bereits einen Meter lang sind und je elf Kilogramm Gewicht haben, in das Kleine Haff an der Odermündung eingesetzt werden.

Das Wiederbesiedlungsprojekt der Landesforschungsanstalt zusammen mit dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) läuft seit 2006. Der letzte Baltische Stör war 1996 vor Estland gefangen worden und galt in der Ostsee seit 2003 als ausgestorben. Inzwischen gibt es Wiederfänge von ausgewilderten Stören. In Born auf der Halbinsel Fischland-Darß leben 50 Elterntiere, die für Nachwuchs sorgen, der in besonderen Teichwirtschaften in MV und Brandenburg aufgezogen wird. Störe werden auch in anderen Flüssen wie der Elbe wieder ausgesetzt.

Störe können in Salz- und in Süßwasser leben. Der Besatz im Stettiner Haff soll Ergebnisse zur Bestandsdynamik und zum Wandern des Baltischen Störs im Ostseeraum liefern. Dafür seien Fangmeldungen der Fischer wichtig.