
Das verheerende Erdbeben in der Türkei und Syrien hat auch die Gefangenen in der Jugendstrafanstalt Berlin tief bewegt.
Um die betroffenen Menschen zu unterstützen, haben die in der Jugendstrafanstalt untergebrachten Jugendlichen, Heranwachsenden und jungen Erwachsenen eine Spendenaktion in der Anstalt durchgeführt. Viele der einsitzenden Strafgefangenen haben Verwandte oder Freunde in den von dem Jahrhundertbeben verwüsteten Gebieten. Der Tenor: „Wir wollen helfen, die in Not sind.“ Das teilt die Senatsverwaltung für Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung mit.
Als Ergebnis der Aktion kamen 2.677 Euro zusammen, die jetzt auf das Konto der Aktion „Deutschland hilft“ überwiesen werden sollen, damit den Opfern und Familien im Erdbebengebiet schnell etwas Hilfe zukommt. Der Bedarf ist riesig: Im Katastrophengebiet im türkisch-syrischen Grenzgebiet wurden zuletzt 214.000 eingestürzte oder einsturzgefährdete Gebäude gezählt. Millionen von Menschen sind obdachlos. Rund 50.000 Menschen kamen ums Leben.
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Zu der Spendenaktion erklärt der Leiter der Einrichtung in Charlottenburg-Nord, Bill Borchert: „Ein Großteil der Gefangenen verfügt nicht über hohe finanzielle Mittel. Viele von ihnen verdienen zwischen 11 Euro und 15 Euro am Tag. Da kann eine Spende durchaus schon mal eine spürbare Einschränkung im Haftalltag bedeuten.“
Von daher sei eine solche Spendenaktion auch ein ganz besonderer Ausdruck des Mitgefühls für die Menschen im Erdbebengebiet. „Ich freue mich, dass sich unsere Jugendlichen auf diese Weise mit den Überlebenden solidarisieren“, so Borchert
In der Jugendstrafanstalt Berlin sind Jugendliche, Heranwachsende und junge Erwachsene zwischen dem 14. und maximal 27. Lebensjahr inhaftiert. Mit Stand der Belegungsstatistik vom 9. März 2023 waren im geschlossenen Vollzug der JSA 307 Gefangene inhaftiert. In der Regel werden zwischen 80 bis 85 Prozent der Gefangenen in eigenen Arbeitsbetrieben und bei freien Berufsbildungsträgern in Qualifizierung und Ausbildung sowie Schule beschäftigt.
Text: red/nm