Die Reparaturarbeiten an der Kreuzung Gradestraße/Tempelhofer Weg werden mindestens bis Mitte April dauern. Der Schaden an der havarierten Wasserleitung ist riesig.
Dass der Knotenpunkt auf der viel befahrenen Verbindung zwischen Neukölln und Tempelhof drei Monate lang blockiert bleibt, bedeutet für Autofahrer eine Herausforderung. Seit Tagen bilden sich lange Staus bis zum Britzer Damm.
Die lange Sperrung begründen die Berliner Wasserbetriebe mit dem hohen Reparaturaufwand. „Bei einer Wasserleitung von einem Meter Durchmesser ist das Ausmaß der Unterspülungen recht hoch“, erklärt Astrid Hackenesch-Rump, die Sprecherin der Wasserbetriebe. Das ausgetretene Wasser und der Schlamm hätten auch umliegende Kanäle und Schächte beschädigt.
Baumaßnahme wird vorgezogen
Zudem prüfen die Wasserbetriebe, ob sie eine ohnehin geplante Baumaßnahme in diesem Bereich vorziehen und zusätzlich zu der defekten Leitung weitere kleinere Trinkwasserleitungen sowie eine ebenfalls dort verlaufende Abwasserdruckleitung erneuern. „Dies entscheidet sich voraussichtlich bis Ende dieser Woche“, so Hackenesch-Rump.
Aus Anwohnerkreisen ist zu hören, dass es in den vergangenen Jahren in dem Quartier immer wieder Schäden an Wasserleitungen und damit verbundene Verkehrsbehinderungen gegeben habe. Dazu Hackenesch-Rump: „Es gab 2021 in der Nähe eine größere Baustelle an einer Abwasserdruckleitung, die unter dem Tempelhofer Weg und dem Teltowkanal hindurchführt.“
Andere Meldungen der vergangenen Jahre würden ganz unterschiedliche Sachverhalte betreffen: etwa defekte Hausanschlüsse oder ein Schaden an einer größeren Versorgungsleitung. Dies sei keine untypische Häufung: „Die Zahl unserer Trinkwasser-Rohrschäden ist seit Jahren rückläufig. Unsere Wasserverluste liegen mit rund drei Prozent auf niedrigstem Niveau. Dafür investieren wir jährlich mehr als 60 Millionen Euro.“
Zufahrt zur A100 blockiert
Am Dienstag wurde zudem bekannt, dass zusätzlich auch die gut ein Kilometer entfernte Zufahrt zur A100 in Richtung Wedding für rechtsabbiegende Fahrzeuge gesperrt wird. Der Grund ist ein defekter Schieber an der Wasserleitung in diesem Bereich.
„Für die Reparatur dieses Schiebers haben wir jahrelang keine Genehmigung erhalten“, so Hackenesch-Rump. „Um nun künftige Gefahren für die gerade havarierte Leitung abzuwehren, reparieren wir diesen im Rahmen der aktuellen Bauarbeiten gleich mit.“
Text: Nils Michaelis