Familie feiert fröhlich Weihnachten.
Gemeinsame Zeit: ja, Geschenke: nein. Bild: iStock/Getty Images Plus/bernardbodo

In der Kolumne „Schlager der Woche“ beschäftigen sich unsere Kollegen von Schlager Radio (in Berlin u.a. auf 106,0 UKW) mit aktuellen gesellschaftlichen Themen.

Von Heiner Harke, Redakteur Schlager Radio (u.a. 106,0 UKW)

Jedes Jahr zu Weihnachten stelle ich mir die Frage, was soll ich bloß Verwandten und Freunden schenken? Wenn ich sie direkt darauf anspre-che und frage „Was wünscht du dir eigentlich von mir?“, bekomme ich meistens die Antwort: „Du musst mir nichts schenken, ich habe doch alles.“ Doch ich werde mich hüten, tatsächlich „nichts zu schenken“. Denn dann laufe ich Gefahr, dass ich etwas bekomme, aber selbst mit leeren Händen dastehe. Das wäre mir unangenehm und vielleicht würde ich dann doch in das eine oder andere enttäuschte Gesicht blicken.

Im Zweifel umtauschen

Also ab ins Berliner Weihnachtsgetümmel, wie jedes Jahr. Früher oder später lande ich im Kulturkaufhaus Dussmann in der Friedrichstraße. Bücher gehen immer, denke ich dann, oder doch einen Kalender für das kommende Jahr? Auch gibt es dort mehr oder weniger nützliche Designgeschenke, wie zum Beispiel ein Plastikvogelhaus mit Bewegungsmelder. Immer wenn jemand daran vorbeigeht, ertönt Vogelgezwitscher. Ganz nett denke ich, aber auch nicht so

das Wahre. Die geniale Idee will mir aber auch nicht kommen.

SR-Logo-Neu-300x215

Ich bin mir sicher, dass es meinen Freunden und Verwandten genauso geht. Das merke ich immer dann, wenn ich ein Geschenk mit den Worten „Wenn es dir nicht gefällt, kannst du es ja umtauschen“, überreicht bekomme.

Einfach mal nichts schenken

Spätestens nach den Festtagen, wenn der allgemeine Umtauschwahn in den Geschäften losgeht, frage ich mich, wozu der ganze Stress? Letztens habe ich meine Kollegin gefragt, was sie so zu Weihnachten verschenkt. Ihre Antwort: „Darüber muss ich mir keine Gedanken machen. In meiner Familie gibt es keine Geschenke zu Weihnachten. Das haben wir schon vor Jahren so abgesprochen und jeder hält sich daran.“

Ich war baff, dachte mir aber, dass das genau die Lösung ist: „Nichts zu schenken“ als feste Weihnachtsregel unter Freunden und Familie.