The Mirror
Scheinbar schwerelos - Szene aus "The Mirror". Bild: Andy Phillipson

Bis Ende des Jahres gastiert im Chamäleon in den Hackeschen Höfen die australische Artistencompany Gravity & other myths mit dem gefeierten Programm „The Mirror“.

Mit Gravity & Other Myths (GOM) ist eine der angesehensten Zirkuskompanien der Welt zurück am Chamäleon – mit einem Stück, das ein aufregendes neues Kapitel in der Geschichte der australischen Gruppe öffnet.

Digitales Zeitalter

„The Mirror“, erdacht und konzipiert vom Ensemble und seinem visionären künstlerischen Leiter Darcy Grant während eines Jahres im australischen Lockdown, lädt das Publikum ein, den Blick in den inneren und äußeren Spiegel zu werfen.


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Und stellt dabei die Fragen, die sowohl die Menschen auf der Bühne wie diejenigen im Publikum immer umtreiben: Welche vermeintlichen Erwartungen des Gegenübers spüren wir? Was lösen diese in uns aus? Was bedeutet Authentizität im digitalen Zeitalter?

„The Mirror“ erkundet, wie uns äußere Kräfte formen und beeinflussen – und setzt sich dabei intensiv mit der Bedeutung von Unterhaltung auseinander“, sagt Darcy Grant. „Und dafür nutzen wir eine sehr moderne Form eines sehr traditionellen Genres: Zirkus.

Menschen fliegen

Höchstes tänzerisches und akrobatisches Niveau wird dabei begleitet von zeitgenössischem Design und tiefgreifenden Fragen, die sich auch an das Publikum richten: Was findet der moderne Mensch unterhaltsam? Was will jeder von uns der Welt zeigen? Ist es das, was du willst?“

Auf der Bühne bleiben die Performer nie lange ruhig, das widerspräche dem Selbstverständnis von GOM. Denn wenn Schwerkraft ein Mythos ist, dann können Menschen fliegen. Und niemand kann das so gut wie diese Akrobaten.

Gegenseitig schrauben sie sich nach oben, verbauen sich zu Türmen, katapultieren sich über die Bühne, schaffen außergewöhnliche Bilder und bauen eine Intensität im Publikum auf, die beinahe greifbar ist.

Licht oder Höllenfeuer

Ohne gesprochene Worte, begleitet von den virtuosen Elektrokompositionen und wilden PopMash-ups des Musikers Ekrem Eli Phoenix, eröffnen die Künstler von GOM mit den Mitteln des zeitgenössischen Zirkus und einem innovativen Einsatz von Licht, Sound und Projektionen neue Perspektiven auf Körper- und Selbstbilder.

Und lassen den allgegenwärtigen Spiegel, der die Menschen auf der Bühne in verschiedenen Inkarnationen immer wieder zu sich zieht, dabei wahlweise aussehen wie einen verheißungsvollen Eingang ins Licht oder ins Höllenfeuer – und immer wieder wie ein Tor zum Ich.

Das Stück schafft es dabei, gleichzeitig Jean-Jacques Rousseau und Britney Spears zu zitieren, als wäre die Kombination die selbstverständlichste der Welt.

Witz und Geist

„Wir sind stolz darauf, dieses gleichzeitig sinnliche und komplexe Stück zeitgenössischen Zirkus als Koproduzent bei uns auf die Bühne zu bringen“, erzählt Chamäleon-Intendantin Anke Politz.

„The Mirror präsentiert sich uns mystisch, kraftvoll und mit jeder Menge Selbstironie und Spielfreude. Klischees werden uns um die Augen und Ohren gehauen, um dann mit Witz und Geist in eine neue, zeitgenössische Form gegossen zu werden.

The Mirror eröffnet dabei nicht nur die neue Spielzeit am Chamäleon, sondern auch einen dreiteiligen GOM-Produktionszyklus unter dem Titel A Company in Residence. Auf die Uraufführung im September folgt im November erst eine Wiederaufnahme des Publikumslieblings Out Of Chaos und im Januar 2023 präsentieren GOM ihren gefeierten Erstling A Simple Space, als Eröffnung der Gastspielreihe Play.

Quelle/Text: Chamäleon, Redaktion