Im kommenden Jahr jährt sich der Volksaufstand in der DDR zum 70. Mal. Eine Veranstaltung im Museum Neukölln verfolgt das Geschehen aus westlicher Perspektive.
Generalstreik, Demonstrationen und Krawalle in der Hauptstadt der DDR, die durch russische Panzer und standrechtliche Erschießungen gewaltsam unterdrückt werden – diese Bilder prägen bis heute die Erinnerung an den ersten Volksaufstand im Ostblock nach 1945.
Doch wie reagierten Politik und Bevölkerung in Westberlin auf die Ereignisse jenseits der Sektorengrenze? Waren die Berliner in den Westsektoren nur Zuschauende oder auch direkt in die Ereignisse im Ostteil der Stadt einbezogen? Erinnern wir den 17. Juni heute in Ost und West noch unterschiedlich?
Neuköllner Perspektive
Das Museum Neukölln, Alt-Britz 81, lädt am 16. Juni, um 15 Uhr, zu der Veranstaltung „Volksaufstand in der geteilten Stadt – Neukölln und der 17. Juni 1953“ ein. Der Vortrag des Historikers Henning Holsten berichtet aus Neuköllner Perspektive von den dramatischen Ereignissen. Das kündigen die Veranstalter an.
Von der Solidarität mit den Streikenden im größten Arbeiterbezirk West-Berlins, von Aktivist und Opfern, von Agitation und Berichterstattung, und von der Erinnerung an den Arbeiteraufstand im geteilten Gedenken des Kalten Krieges und seit der Wiedervereinigung.
Zeitzeugen gesucht
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Volkshochschule Neukölln und den Museen Treptow-Köpenick statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Interessierte werden gebeten, sich auf der Website der Volkshochschule oder per E-Mail an veranstaltung@vhs-neukoelln.de anzumelden.
In Vorbereitung auf das Jubiläumsjahr 2023 suchen die Museen Zeitzeugen, Dokumente und Bildmaterial aus der Zeit des Kalten Krieges im geteilten Berlin. Hinweise werden unter folgender E-Mail-Adresse entgegengenommen:
museum@ba-tk.berlin.de
Text: red