Ein "kleiner Gelber" im Einsatz in Tegel. Archivbild: IMAGO/Metodi Popow
Ein "kleiner Gelber" im Einsatz in Tegel. Archivbild: IMAGO/Metodi Popow

Das Pilotprojekt für autonomes Fahren, bei dem in Tegel hoch automatisierte E-Kleinbusse fahren, geht in die letzte Phase.

Noch bis Ende Juni haben Fahrgäste in Tegel die Möglichkeit, die drei Elektro-Kleinbusse im Realbetrieb zu testen. Bis Mitte Mai haben bereits mehr als 20.000 Fahrgäste die drei Shuttles genutzt – und das, obwohl aus Pandemiegründen bis vor kurzem eine Beschränkung auf maximal drei Fahrgäste je Shuttle bestand. Das teilt die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz mit.

Seit Sommer 2021 bediente zunächst je ein Shuttle zwei Linien und acht Haltestellen. Seit Anfang Oktober 2021 sind drei kleine Gelbe unterwegs, wie die BVG die Busse nennt – zwei Haltestellen sind hinzugekommen. Die Busse fahren täglich in der Zeit von 9.30 Uhr bis 12.45 Uhr und von 13.15 Uhr bis 17 Uhr. Ein Fahrzeug verkehrt auf der Linie 328A, zwei weitere auf der Linie 328B.

Anfang Mai 2022 wurde die Linie 328B um eine weitere Haltestelle verlängert. So besteht für Fahrgäste nun die Möglichkeit, vom Kiez Alt-Tegel auch den S-Bahnhof Tegel zu erreichen.

„Die Erweiterung zum S-Bahnhof Tegel stellt einen wichtigen Projektfortschritt dar, auf den seit Beginn hingearbeitet wurde“, so die Senatsverwaltung. Eine besondere Herausforderung sei dabei die Querung der Berliner Straße: Hier regelt eine Lichtsignalanlage den Verkehr, eine Hauptverkehrsstraße wird gekreuzt. Das automatische Erkennen dieser Verkehrssituation stelle eine wesentliche Neuerung im Vergleich zum bisherigen Betrieb dar.

Der Fahrgastbetrieb der hoch automatisierten Kleinbusse wird durch das Forschungsprojekt „Shuttles & Co“ unter Federführung der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz gemeinsam mit der BVG und weiteren Partnern ermöglicht. Unterstützt wird das Vorhaben vom Bezirk Reinickendorf und der Feuerwehr Tegel, die auf ihrem Gelände die Stellplätze für die Kleinbusse zur Verfügung stellt. Eine Auswertung der Projektergebnisse wird folgen.

Darüber hinaus werden voraussichtlich ab Herbst 2023 im Rahmen des Folgeprojekts KIS’M autonome Shuttles auf dem Gelände der Urban Tech Republic auf dem früheren Flughafen als Bedarfsverkehr unterwegs sein.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) von 2020 bis 2022 mit insgesamt 9,8 Millionen Euro gefördert. Aus den Ergebnissen wollen die Projektpartner Erkenntnisse für den Verkehr der Zukunft ableiten.

Text: red