Bei Berliner Schulpate beginnt die berufliche Zukunft bereits in der Grundschule. Seit dem Start 2012, im Rahmen des Pilotprojektes der Handwerkskammer Berlin, haben sich mehr als 500 Unternehmen, Betriebe und Freiberufler als Berufspaten engagiert.
Darunter auch Juliane Manthei, die in der Kinder- und Jugendbibliothek in Spandau arbeitet und ihre erste Berufe-Stunde in der Grundschule am Amalienhof mitgestaltet hat. „Es hat mir total Spaß gemacht, mit den Kindern über meinen Beruf zu sprechen und ich finde die Idee, bereits Grundschulkindern Berufe nahezubringen, super“, sagt sie.
„Warum nicht in den 4. oder 5. Klassen mit einer Art früher Berufsorientierung starten? Die Kinder sind interessiert, unvoreingenommen und noch nicht so festgelegt. Die Gehaltsfrage oder welches Prestige ein Beruf hat, stehen noch nicht an erster Stelle“, so Juliane Manthei, die die Botschafterin des Monats Mai ist.
Bibliothek als Aufenthaltsort
Früher waren Bibliotheken eine klassische Verleihstation von Büchern. Das wandle sich gerade enorm. Die Kinder- und Jugendbibliothek in Spandau verstehe sich zum Beispiel, neben dem Zuhause und der Schule oder dem Arbeitsplatz, als einen „dritten Ort“, an dem man sich gern aufhält. Der Bedarf danach sei riesig.
Gerade Jugendliche nutzen die Bibliothek als Arbeitsort, um sich zum Beispiel auf die MSA-Prüfungen vorzubereiten, sie nutzen die PCs für Recherchen oder arbeiten an ihren Plakaten oder Präsentationen.
Was sie den Kindern vor allem mit auf den Weg geben möchte, ist, dass sie ihren Beruf und auch ihren Arbeitsort als ausgesprochen sinnstiftend empfindet. Es ginge nicht um Konsum oder Wachstum, sondern darum, Dinge und auch Raum zur Verfügung zu stellen, den viele nutzen können. Sie wundere sich, dass Trends wie Sharing Economy als etwas ganz Neues betrachtet würden. Bibliotheken leben diese Grundidee schon ziemlich lange.
Text: red