Friedrichshain-Kreuzbergs Bürgermeisterin Clara Herrmann fordert den Bund auf, den „Autobahnwahnsinn“ durch ihren Bezirk zu stoppen.
Zur weiteren Planung zum Ausbau der A100 findet Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann klare Worte: „Über die aktuelle Entscheidung des Bundesverkehrsministeriums zur Planung des Weiterbaus der Autobahn 100 im Abschnitt 17 durch Friedrichshain kann ich nur den Kopf schütteln. Gerade jetzt wird deutlich, dass wir neue Formen der Mobilität brauchen, um uns von Gas und Öl unabhängiger zu machen. In Zeiten der Klimakrise neue Autobahnabschnitte bauen zu wollen, ist absoluter Wahnsinn!“
Autobahn muss verhindert werden
Berlin müsse klimaresilient gestaltet werden – mit mehr entsiegelten und grünen Flächen, sagt Herrmann. „Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum und lebenswerte Kieze, keine Autobahn mitten in der Innenstadt. Wir brauchen keine Beton- und Autopolitik der 1970er-Jahre, wir brauchen Klimaschutz und die Mobilitätswende. Hierfür müssen die Gelder zur Verfügung gestellt werden. Ich fordere den Bund auf, den Autobahnwahnsinn durch unseren Bezirk zu stoppen. Friedrichshain- Kreuzberg wird alle vorhandenen Möglichkeiten nutzen, um diese Autobahn zu verhindern.”
Bund will Weiterbau schnell umsetzen
Der höchst umstrittene Weiterbau der Stadtautobahn A100 vom Treptower Park über die Spree bis nach Friedrichshain soll laut Bundesregierung so schnell wie möglich umgesetzt werden.
Für diesen 17. Bauabschnitt der A100 sei am Dienstag die Ausschreibung der Planung erfolgt, sagte die Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Daniela Kluckert (FDP), der „Berliner Morgenpost“. Mit der Ausschreibung „ist nun auch klar, dass weitergebaut wird“.
Endgültige Planung bis 2025
Die bisherige Planung der Strecke solle noch einmal „unter Umweltgesichtspunkten und anderen Kriterien, wie des Verkehrsaufkommens oder der Lärmbelastung“ überprüft werden und bis 2025 endgültig feststehen.
Zurzeit wird der aufwendige und teure 16. Bauabschnitt der Autobahn zwischen Neukölln und Treptower Park fertiggestellt. 2024 soll die drei Kilometer lange Strecke fertig sein und eröffnet werden.
Text: red/dpa