Das Berliner Büro Scheidt Kasprusch Architekten GmbH hat den Wettbewerb um die neue Schwerpunktfeuerwache in Alt-Friedrichsfelde gewonnen. In der Nachbarschaft entsteht auch ein neues Dienstgebäude des Bezirksamtes.
Die beiden Realisierungswettbewerbe für eine Schwerpunktfeuerwache der Berliner Feuerwehr und ein neues Verwaltungsgebäude des Bezirksamtes auf dem Gelände Alt-Friedrichsfelde 60 sind entschieden.
Wettbewerb für Feuerwache
Den jeweils 1. Preis erlangten Scheidt Kasprusch Architekten GmbH, Berlin mit KuBuS freiraumplanung GmbH & Co. KG, Berlin mit ihrem Entwurf für die Schwerpunktfeuerwache sowie Kummer Lubk Partner Architekten Ingenieure Generalplaner, Erfurt mit GRÜN+BUNT Landschaftsarchitekten, Berlin für das Bürodienstgebäude.
Die jeweils als offene zweiphasige Wettbewerbe durchgeführten Verfahren hatten zur Grundlage ein städtebauliches Konzept, das im Januar 2021 als Sieger aus einem städtebaulichen Werkstattverfahren hervorgegangenen war.
Gemäß dem Konzept sollen die beiden Gebäude einen gemeinsamen Eingangsplatz rahmen.
Mit den Ergebnissen der beiden Wettbewerbe liegen nun konkrete Planungen für einen ersten Baustein und weitere mögliche Entwicklungen des Geländes Alt-Friedrichsfelde 60 vor.
Schwerpunktfeuerwache
Der Wettbewerb für die Schwerpunktfeuerwache wurde im Mai 2021 von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen ausgelobt.
Nach einer ersten Bearbeitungsphase wurden aus 26 eingereichten Entwürfen durch ein Preisgericht 16 Arbeiten für die weitere Bearbeitung in der zweiten Phase ausgewählt.
Am 26. Oktober 2021 entschied sich das Preisgericht in seiner zweiten ganztägigen Preisgerichtssitzung unter dem Vorsitz von Petra Vondenhof-Anderhalten für die beiden Berliner Büros Scheidt Kasprusch Architekten mit KuBuS freiraumplanung.
Ästhetische Anforderungen
Der Entwurf, so das Preisgericht, erfüllt die Anforderungen an die Funktionalität einer Feuerwache genauso wie die ästhetischen Anforderungen an das Gebäude.
Als Material für die Fassade schlagen die Verfasser zum Beispiel karbonisiertes Holz in Yakisugi-Technik vor, womit auch dem Wunsch des Nutzers nach Dauerhaftigkeit und Nachhaltigkeit entsprochen wird.
Gefordert war ein Raumprogramm von 2.575 Quadratmeter Nutzungsfläche, bestehend insbesondere aus einer großen Wagenhalle mit neun Standplätzen für Lösch- und Rettungsfahrzeuge sowie den zugehörigen Dienst-, Sozial- und Ruheräumen für die circa 140 Einsatzkräfte der Berliner Feuerwehr.
In der Tages- und Nachtschicht sollen jeweils 24 Einsatzkräfte ihren Dienst versehen. Der Kostenrahmen beträgt 15,5 Millionen Euro, die Fertigstellung ist bis 2026 vorgesehen.
Bürodienstgebäude
Der Wettbewerb für das Bürodienstgebäude wurde im Juni 2021 vom Bezirksamt Lichtenberg ausgelobt.
Nach einer ersten Bearbeitungsphase wurden aus 23 eingereichten Entwürfen durch ein Preisgericht 16 Arbeiten für die Bearbeitung in der zweiten Phase ausgewählt.
In der am 11. Februar 2022 pandemiebedingt verzögerten Preisgerichtssitzung entschied die Jury unter dem Vorsitz von Ulrike Lauber für das Erfurter Büro Kummer Lubk Partner Architekten Ingenieure Generalplaner mit den Berliner Landschaftsarchitekten GRÜN+BUNT.
Siebengeschossiger Baukörper
Das Preisgericht sprach sich einstimmig für die mit dem 1. Preis ausgezeichnete Arbeit zur Realisierung aus.
Der siebengeschossige Baukörper für das neue Bürodienstgebäude bildet einen weithin wahrnehmbaren Orientierungspunkt im Quartier und fügt sich sehr gut in die Umgebung ein.
Die angedachte Holzhybridkonstruktion und auch die klare, einfache Ordnung entsprechen dem Selbstverständnis eines modernen bürgeroffenen Verwaltungsgebäudes.
Gefordert war ein Raumprogramm von 6.273 Quadratmeter Nutzungsfläche für 350 Mitarbeiter des Bezirksamts Lichtenberg.
Digitale Informationsveranstaltung
Der Kostenrahmen beträgt 21,5 Millionen Euro und die Fertigstellung ist bis 2026 vorgesehen.
Alle eingereichten Arbeiten der beiden Wettbewerbe sowie die Ergebnisse des vorgeschalteten Werkstattverfahrens werden voraussichtlich ab dem 29. März pandemiebedingt in einer online-Ausstellung zu sehen sein.
Am Vorabend ist eine digitale Informationsveranstaltung geplant. Näheres hierzu wird auf der Ausstellungs-Webseite zeitnah bekanntgegeben.
Text: Redaktion