Am 1. und 4. Januar wurde das Grab von Ella Nik Bayan auf einem Friedhof in Lichtenberg von Unbekannten geschändet.
Ella Nik Bayan hatte sich im September 2021 auf dem Alexanderplatz selbst mit Benzin übergossen und angezündet. Sie starb an ihren Verletzungen im Unfallkrankenhaus Berlin.
Staatsschutz ermittelt
Vor wenigen Tagen hinterließen unbekannte Täter auf dem Grab von Ella jeweils einen Benzinkanister und einen Feuerlöscher, die Blumengedeck wurden umgetreten, Kerzen zerstört und die Erdfläche zertrampelt. Der Staatsschutz ermittelt nun unter anderem wegen Störung der Totenruhe und Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener.
Feige Tat
„Wir verurteilen diese abscheuliche und feige Tat auf das Schärfste. Ella und ihr Leid nach ihrem Tod auf diese Weise zu verhöhnen ist eine besondere Form der Niedertracht, die in unserem Bezirk keinen Platz hat”, kommentiert Lichtenbergs Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke) die Grabschändung. Die Tat stelle eine implizite Bedrohung der Leben von Transmenschen dar.
Forderung nach Respekt
“Diese Menschen sind Hass und Anfeindungen in besonderem Maße ausgesetzt und in unserer Gesellschaft immer noch nicht gleichberechtigt. Transfeindlichkeit ist in allen Ausprägungen absolut nicht hinnehmbar”, so Grunst. Transmenschen verdienen es, mit Respekt und Anerkennung behandelt zu werden, lautet die Forderung des Lichtenberger Bürgermeisters.
Text: red, Bild: Imago / Jürgen Ritter