Seit 2005 erinnert die Dauerausstellung „Wir waren Nachbarn“ an jüdische NS-Opfer im Bezirk. Nun geht das Projekt in die Verlängerung.
Um die Aufklärungsarbeit des Trägervereins und den Erinnerungsort in der Ausstellungshalle im Rathaus Schöneberg auch weiterhin abzusichern und zu fördern, wurde die Nutzungsvereinbarung um drei Jahre verlängert. Das teilt das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg mit.
Mehr als 170 biografische Alben
Mit über 170 biografischen Alben von Zeitzeugen, Hörstationen und einem Interviewfilm macht die Ausstellung die Schicksale von jüdischen Berlinern, die im Nationalsozialismus verfolgt, entrechtet und ermordet wurden, erfahrbar.
Unterzeichnet haben den Vertrag Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann (SPD), Bezirkskulturstadtrat Tobias Dollase sowie die Vorstände des Vereins „frag doch“ Simone Ladwig-Winters und Helmut Jerabek.
Wichtiger Baustein der Erinnerungskultur
Oltmann: „Die Dauerausstellung ,Wir waren Nachbarn‘ ist ein sehr wichtiger Baustein der bezirklichen und landesweiten Erinnerungskultur, auf den ich besonders stolz bin. Die Erinnerung lebt durch die ständige Ergänzung und Aktualisierung weiter und schafft damit ein ganz intensives Verhältnis zu den Menschen, die in unserer Nachbarschaft entrechtet, verfolgt und ermordet wurden.“
Mit dem „Archiv der Erinnerungen“, einem vielfältigen Veranstaltungs-und Vermittlungsprogramm sowie wechselnden Sonderausstellungen biete das Ausstel-lungsprojekt „Wir waren Nachbarn“ auch weiterhin einen lebendigen Lern- und Begegnungsort für Interessierte jeden Alters, heißt es aus dem Bezirksamt.
Eintritt frei
Geöffnet ist die kostenfreie Dauerausstellung im Rathaus von Montag bis Donnerstag sowie Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr.
Text: red/nm, Bild: BA Tempelhof-Schöneberg