Markus im Einsatz für die Berliner Stadtmission
Entertainer Frank Zander und Sohn Markus im Einsatz für die Berliner Stadtmission.

Wegen Corona musste Frank Zanders traditionelles Gänsesssen für obdachlose Menschen auch in diesem Jahr ausfallen. Das hielt den Entertainer aber nicht davon ab, Gutes zu tun.

Seit mehr als 26 Jahren lädt Frank Zander bedürftige Menschen zu einem Weihnachtsessen mit Gänsebraten ein. Normalerweise. Denn auch in diesem Jahr kann er die Aktion pandemiebedingt nicht veranstalten.

Spenden hat der 79-Jährige  trotzdem gesammelt. Knapp 8.000 Euro davon hat er nun für das Erweitern der Kältebusflotte der Berliner Stadtmission zukommen lassen.

Drei Kältebusse pro Abend

Der evangelische Verein schickt jeden Winter zwei Kältebusse auf die Straßen Berlins, um obdachlosen Menschen einen heißen Tee anzubieten und sie auf Wunsch in die Notunterkünfte zu bringen. Dank der Spende können in diesem Winter drei Kältebusse pro Abend fahren, teilt die Berliner Stadtmission mit.

„Viele vergessen, dass Weihnachten ein christliches Fest ist, bei dem es darum geht, abzugeben und zu teilen“, sagte Frank Zander am Montag bei der Spendenübergabe in der Lehrter Straße. Zusammen mit der Diakonie unterstützt er zusätzlich den Kauf von Luftfiltern und das Bestücken der Kleiderkammer der Berliner Stadtmission.

Symbolisch übergab der Künstler dort zusammen mit Ursula Schoen, der Direktorin des Diakonischen Werks Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, zwei Kisten mit Socken an Stadtmissionsdirektor Christian Ceconi und Kleiderkammerleiterin Anna Gindina.

Bekleidung ist rar

Mehr als 100 Bedürftige besuchen wochentags diese Ausgabestelle. Socken, Sneaker und Unterwäsche für Männer aber auch Winterjacken, Trainingshosen, Hoodies und Schlafsäcke gibt es immer zu wenig.

„Wenn wir trotz Abstandsregelung unsere Herzen öffnen, dann verändert uns das“, sagte Stadtmissionsdirektor Christian Ceconi und bat die Menschen in dieser Stadt zu schauen, was sie anderen geben können, damit es auch denen gut geht. Er lobte die Berliner dafür, dass sie in der Vergangenheit immer wieder ihre Herzen geöffnet haben, damit es alle in dieser Stadt gut haben.

Spirale der Wohnungslosigkeit

Ursula Schoen lenkte den Blick vom privaten auf das politische Engagement: „Ich möchte darauf aufmerksam machen, dass die Kältehilfe dem Überleben dient – sie ist keine Hilfe, um die Spirale der Wohnungslosigkeit zu durchbrechen.“

Und weiter: „Wenn wir das Ziel, bis 2030 die Wohnungslosigkeit zu beenden, erreichen wollen – und das haben sich sowohl die neue Landes- als auch die neue Bundesregierung vorgenommen – ist noch viel zu tun. Und wir werden nicht müde, die Senatsverwaltung immer wieder an die eigenen Ziele zu erinnern.“

Zuhause auf Zeit

Ein richtiger Schritt auf diesem Weg können so genannte 24/7-Einrichtungen sein. Im Ok-tober hat die Berliner Stadtmission für die Corona-Wohnungslosenhilfe das Projekt SuN – Schutz und Neustart für Menschen ohne Obdach gestartet. 80 Menschen ohne Obdach finden dort ein temporäres Zuhause.

Text: red/nm, Bild: Berliner Stadtmission