Deutschland im Jahr 1969: Früher war wirklich mehr Lametta.
Deutschland im Jahr 1969: Früher war wirklich mehr Lametta.

Wie sich Traditionen rund um das Weihnachtsfest geändert haben.

Für Deutsche ist Weihnachten das wichtigste Fest des Jahres, an dem die ganze Familie zusammenkommt. Für viele Menschen ist das Schönste an Weihnachten, dass es jedes Jahr gleich abläuft, dass Traditionen immer wieder gelebt werden.

Andere jedoch wollen zum Fest auch mal neue Dinge ausprobieren. Da kann es bei manchen Familien schon mal zu Streitereien unterm Weihnachtsbaum kommen.

Der Baum zieht ein

Apropos Baum. Der ist ja wirklich gern gesehen im heimischen Wohnzimmer. Wer ganz traditionell Weihnachten feiert, stellt ihn erst zu Heiligabend in die Stube und dann wird losgeschmückt. Immer öfter ziehen Bäume jedoch auch schon in den ersten Adventstagen ein.

Grund dafür ist zum Beispiel, dass über Weihnachten die Verwandtschaft besucht wird und man gar nicht viel von der Baumpracht hätte, würde man ihn erst am 24. Dezember aufstellen.

Es muss funkeln

Beim Schmücken gehört für viele Lametta einfach dazu. Schon bei Loriots „Weihnachten bei den Hoppenstedts“ beklagte Opa Hoppenstedt den Rückgang der Glitzerfäden aus Stanniol mit dem Ausspruch „Früher war mehr Lametta“.

Das war in den 70er-Jahren. Seit 2015 wird Lametta in Deutschland nicht mal mehr produziert. „Lametta ist völlig out“, hieß es damals seitens der Hersteller, als die letzten Produktionen pleitegingen.

Meine Oma allerdings kann nicht ohne. Sie bewahrt ihr Lametta nach jedem Fest, fein säuberlich in eine Schatulle gelegt, auf und verwendet es jedes Jahr aufs Neue.

Echt grün

Immer mehr kommen auch künstliche Weihnachtsbäume zum Einsatz. Bei denjenigen etwa, die Klima und Naturressourcen schonen wollen. Künstliche Exemplare kann man Jahrzehnte lang verwenden. Aber erzählen Sie das mal jemandem, für den der Tannenduft im Wohnzimmer zu Weihnachten gehört wie die rote Mütze zum Weihnachtsmann!

Die Deutschen essen Heiligabend am liebsten Kartoffelsalat und Würstchen. 35 Prozent wählen diese typische Hausmannskost laut einer Statista-Umfrage jedes Jahr. Auf der Social-Media-Plattform Instagram aber ist Fondue der absolute Spitzenreiter.

Jeder hat die Wahl

Andere essen Fisch oder sogar schon den knusprigen Entenbraten, den es bei vielen erst am 1. Weihnachtsfeiertag gibt. Und dann gibt es noch Menschen, die können auf die Frage „Was esst ihr an Heiligabend?“ gar nicht sofort antworten. Sie essen, wonach ihnen ist. Jedes Jahr was anderes. Das gibt es auch.

Traditionen leben oder Neues an Weihnachten ausprobieren? Jeder Einzelne hat die Wahl und das ist gut so.

Text: Sara Klinke, Bild: iStock/Getty Images Plus/atlantic-kid