Humboldt Forum startet am 20. Juli mit gleich sechs Ausstellungen. 

Das niederländische Königspaar konnte bei seinem Berlin-Besuch in der vergangenen Woche bereits einen Blick in einige der Ausstellungsräume des Humboldt Forums werfen. Ab dem 20. Juli, 14 Uhr, haben dann auch alle anderen die Möglichkeit, die neue Kulturstätte zu besuchen. Nachdem der Außenraum mit Schlüterhof, Passage und Spreeterrassen bereits seit einigen Wochen geöffnet hat, können dann auch die Präsentationen zur Geschichte des Ortes und den Humboldt-Brüdern, die Sonderausstellungen „schrecklich schön – Elefant. Mensch. Elfenbein“, „Nimm Platz! Eine Ausstellung für Kinder“ sowie die Auftaktausstellungen „Nach der Natur“ und „Berlin Global“ besucht werden.

„Es ist ein Ort, der Unterschiede verbindet. Ein Ort der Kunst, der Kulturen und der Bildung, aber auch des Flanierens und des Müßiggangs, der Ruhe und der Abenteuer. Ab dem 20. Juli werden wir alle diesen Ort mit seiner wechselhaften Geschichte, mit seinen Ausstellungsräumen und Veranstaltungssälen mit Leben füllen und zu neuen Ideen, Diskussionen und Einsichten anregen“, heißt es von der Stiftung Humboldt Forum.

Open-Air-Programm im Schlüterhof

In einem weiteren Schritt öffnen am 22. September die ersten Sammlungspräsentationen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst. Bevor es so weit ist, verwandelt sich der Schlüterhof im Sommer aber erst einmal in eine Open-Air-Bühne. Vom 6. August bis 11. September findet immer freitags und samstags das „Durchlüften – Open Air im Schlüterhof“ mit Beiträgen von Berliner Künstlern aus den Bereichen Pop- und Kunstavantgarde, viel Musik und Workshops für Familien und Kinder statt. In der ersten Jahreshälfte 2022 soll dann das gesamte Haus offenstehen. Auf insgesamt 1.500 Quadratmetern können Besucher nun schon einmal im Schlosskeller die besondere Geschichte des Ortes erfahren. Zudem wird die Historie im Videopanoramaraum und Skulpturensaal sowie anhand von 35 im ganzen Haus verteilten Präsentationen, den sogenannten Spuren, vermittelt.

Mitmach-Ausstellungen für Kinder und Familien

Während die Schau „Nach der Natur“ die Auswirkungen menschengemachter globaler Umweltveränderungen thematisiert, zeigt die interaktive Ausstellung „Berlin Global“ anhand von sieben Themenräumen – Revolution, Freiraum, Grenzen, Vergnügen, Krieg, Mode und Verflechtung – die Verbindungen zwischen Berlin und der Welt. Der Fokus liege bei sämtlichen Ausstellungen auf den drei Kernthemen Geschichte und Architektur des Ortes, die Brüder Humboldt sowie Kolonialismus und Kolonialität. Der Umgang des Humboldt Forums mit Letzterem sorgte in der Vergangenheit für reichlich Kritik. So gelten viele der Exponate aus Asien, Afrika, Amerika und Ozeanien als Raubkunst.

Lange Bauzeit und umstrittene Ausstellungen

Zudem hatte es immer wieder Kritik an der langen Bauzeit des 680-Millionen-Euro-Projekts gegeben. Ursprünglich sollte das Forum im wiederaufgebauten Stadtschloss bereits 2019 öffnen, am 16. Dezember 2020 wurde es aufgrund der damals geltenden Corona-Maßnahmen zunächst nur virtuell eröffnet. Das Haus in Mitte will nun mit (zunächst) freiem Eintritt und wechselnden Ausstellungen möglichst viele Berliner und Besucher der Stadt anziehen. 

Datum: 15. Juli 2021, Text: kr/red, Visualisierung/Bild: Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss/Getty Images/Jose A. BernatOana Popa Costea