Rund um das Haus der Statistik entsteht in den kommenden Jahren ein gemischtes Quartier mit Verwaltung, Wohnungen, Kultur und sozialen Angeboten. 

Verantwortlich ist eine nicht weniger bunt gemischt Kooperation, die „Koop5“, die sich aus der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, dem Bezirksamt Mitte, der landeseigenen WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH und der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH sowie der ZUsammenKUNFT Berlin eG zusammensetzt.

Diese besondere Mischung heben auch Senatsbaudirektorin Regula Lüscher und Mittes Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) bei der vergangenen Sitzung des Baugremiums hervor. „Die Kooperation vereint Profis, die ihre Schwerpunkte in ganz unterschiedlichen Bereichen haben“, sagt Lüscher. Das sei zwar manchmal eine Herausforderung, aber eben auch eine Bereicherung. Bislang wurde immer ein Konsens gefunden. Auch dank der Bevölkerung, die sich mittels Beteiligungsverfahren in den Gestaltungsprozess einbringen konnte. Nur den Berlinern sei es zu verdanken, „dass das Projekt überhaupt diese Form angenommen hat und dass es gemeinwohlorientiert entwickelt wird“, ergänzt Ephraim Gothe.

Holzhochhaus eher unwahrscheinlich

So auch bei dem Großen Haus A an der Karl-Marx-Allee, das zu 80 Prozent für kulturelle und soziale Nutzungen zur Verfügung stehen soll. Auch die Erdgeschosse der umliegenden Gebäude sollen Raum für Begegnungen und Kultur bieten. Im Mittelpunkt der weiteren Planungen für das Areal steht das „Rathaus der Zukunft“, in dem die Mitarbeiter des Bezirks nach dem Auszug aus dem Gebäude an der Karl-Marx-Allee künftig arbeiten sollen. Im Erdgeschoss sind Flächen vorgesehen, die dem Gesamtquartier zur Verfügung stehen sollen.

In den unteren Geschossen könnte Raum für Gespräche und Konferenzen entstehen. Und im Turm des 22 Stockwerke hohen Gebäudes soll laut Gothe das „Technische Rathaus“, also die einzelnen Ämter, einziehen. Um der Arbeitsrealität des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden, sind flexible Strukturen vorgesehen.

„Wir gehen nicht davon aus, dass jemals 100 Prozent der Mitarbeitenden anwesend sein werden“. Besucher, die sich in dem Hochhaus verlaufen, soll es ebenfalls nicht geben. Dafür sollen Kommunikationsangebote im Erdgeschoss sorgen, Gothe nennt sie „kommunikative Flächen“. Der vom Bezirksparlament geforderte Holzbau scheint hingegen wenig wahrscheinlich. Holzhochhäuser könnten je nach Bauaufwand schnell nicht mehr ökologisch sein, lautet Gothes Begründung. Zudem gebe es derzeit ohnehin eine Verknappung des Baustoffs.

Viel Platz für Grünflächen

Zwischen den einzelnen Gebäuden, so stellt Gerko Schröder, Geschäftsführer der verantwortlichen Treibhaus Landschaftsarchitektur das Vorhaben vor, soll reichlich Platz für grüne Freiräume, für Begegnungsorte und für Kultur sein. Statt der umliegenden Asphaltwüsten könnte es bald also viele grüne Flächen und Baumalleen am Alexanderplatz geben. Erst einmal öffnet das Haus der Statistik aber wieder für eine kostenfreie Jahresausstellung mit dem Namen „BAusstellung“. Los geht es am 1. Juni.

Datum: 28. Mai 2021, Text: kr, Bilder: Making Futures, Teleinternetcafe/Treibhaus