Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg beteiligt sich am vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier ausgerufenen bundesweiten Gedenktag für die an Corona verstorbenen Menschen am 18. April. Die Fahnen vor den Dienstgebäuden wurden auf Halbmast gesetzt.
Bereits im Januar hatte Steinmeier die Menschen aufgerufen, eine Kerze in ihr Fenster zu stellen, um den Corona-Toten zu gedenken. Aber über dieses stille Symbol braucht es noch eine angemessene Form des öffentlichen Gedenkens, so der Bundespräsident. Die zentrale Gedenkfeier wird am 18. April in Berlin stattfinden.
Zum bundesweiten Gedenktag sagt Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Bündnis 90/Die Grünen): „Ich danke dem Bundespräsidenten für diese Initiative des gemeinsamen Gedenkens.” Es sei wichtig, nicht nur über die Infektionszahlen, den Lockdown und das Impftempo zu diskutieren. “Wir müssen auch innehalten und an diejenigen erinnern, die wir durch die Pandemie verloren haben. 146 Menschen hat das Corona-Virus bei uns im Bezirk bislang das Leben gekostet. Friedrichshain-Kreuzberger*innen haben so Verwandte oder Bekannte verloren, Freund*innen oder Nachbar*innen.”
Ihr Mitgefühl und ihre Anteilnahme gelte allen, die jemanden aus ihrem Umfeld verloren haben. Trauer sei immer ein überwältigendes Gefühl. Die Kontaktbeschränkungen und der Infektionsschutz machen es für die Hinterbliebenen schwieriger, gemeinsam zu trauern und zu erinnern. “Ich wünsche allen Trauernden Kraft für diese schwere Zeit.”
Ein Danke für all die Entbehrungen
Die Bezirksbürgermeisterin richtet aufmunternde und dankende Worte an die Bevölkerung: “Ich möchte mich aus diesem Anlass aber auch bei allen Bürger*innen bedanken, die sich und ihren Alltag seit über einem Jahr einschränken, um sich und andere vor einer Erkrankung zu schützen. Danke, dass Sie aus Solidarität verantwortungsvoll handeln, auch wenn das anstrengend, frustrierend und ermüdend ist. Danke, dass Sie über Monate hinweg auf Dinge verzichten, die normalerweise zu Ihrem Leben gehören, die Ihnen Spaß machen, die Ihnen wichtig sind, ohne die Sie sich Ihren Alltag normalerweise gar nicht vorstellen könnten. Es ist für uns alle nicht einfach, geliebte Menschen nicht sehen und Gewohnheiten nicht nachgehen zu können. Wir müssen uns immer wieder vor Augen führen, dass wir mit diesem Verzicht Menschenleben retten können. Das sollte uns allen ein Ansporn sein, noch länger durchzuhalten, um die dritte Welle zu brechen.“
Datum: 18. April 2021, Text: red, Bild: IMAGO / penofoto