Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, schaut in die Kamera.
Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, schaut in die Kamera. Foto: Soeren Stache/dpa

Berlin (dpa/bb) – Der Bischof der evangelischen Kirche in Berlin und Brandenburg, Christian Stäblein, hat sich besorgt über Vandalismus gegen Kirchengemeinden geäußert. «Immer wieder werden Kirchen beschmiert oder Schaukästen zerstört. Das richtet sich offenkundig gegen das Engagement der betroffenen Gemeinden», teilte Stäblein am Mittwoch mit. «Sie machen sich stark gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus. Wir werden uns nicht einschüchtern lassen.» Anlass seiner Äußerungen waren Vorfälle in der Kirchengemeinde Am Friedrichshain in Prenzlauer Berg.

Dort hatten in der Nacht auf Sonntag Unbekannte zunächst einen Schaukasten mit einem Davidstern beschmiert, wie eine Sprecherin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg schlesische Oberlausitz (EKBO) erläuterte. In der Nacht darauf sei der Schaukasten eingeschlagen und ein Plakat mit dem Schriftzug «Unser Kreuz hat keinen Haken – Deine Stimme gegen Rechtsextremismus» entfernt worden. Das Plakat habe im Zusammenhang mit der Europawahl dazu aufgerufen, rechtsextremen Parteien keine Stimme zu geben. Die Kirchengemeinde habe bei der Polizei Anzeige erstattet.

«Mich entsetzt der Vorfall in der Kirchengemeinde Am Friedrichshain», sagte Stäblein. «Wir entfernen die Schmierereien, ersetzen die zerstörten Schaukästen und lassen nicht nach in unserem Einsatz für eine gerechte Gesellschaft, in der Menschen friedlich miteinander leben können.» Vorfälle wie der in Prenzlauer Berg sind der EKBO zufolge keine Ausnahmen: Diese Form des Vandalismus komme immer wieder vor – auch an anderen Orten der Landeskirche.