Potsdam (dpa/bb) – Tausende Fische sind in der Dosse (Ostprignitz-Ruppin) mit Larven der Bachmuschel geimpft worden. Dadurch will die Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg in Zusammenarbeit mit dem Institut für Binnenfischerei (IfB) aus Potsdam-Sacrow das Aussterben der Bachmuscheln im Fluss verhindern. Wie die Stiftung am Dienstag bekanntgab, soll mit einer erfolgreich geprobten Maßnahme das Muschelvorkommen in einigen Gewässern wieder vergrößert werden, da insbesondere die Bachmuschel von enormer ökonomischer Bedeutung sei und für die Sauberkeit der Gewässer sorge.

Demnach wurden im Rahmen des Projekts «LIFE Bachmuschel» trächtige Muscheln aus der Dosse gesammelt und deren Larven im Labor aufgefangen. Das IfB fischte Elritzen, eine für den Prozess relevante Fischart, aus dem Fluss. «Die Elritzen haben wir nach dem Fang in einen belüfteten Tank gesetzt und die Muschellarven dazugegeben. Die konnten sich so an die Kiemen der Fische heften. Das geschah alles vor Ort am Fluss», erklärte Dr. Sven Matern vom IfB.

Dem Institut zufolge waren die ersten Versuche mit 3300 geimpften Exemplaren erfolgreich. Der Projektleiter, Michael Zauft, freut sich über die ersten Ergebnisse: «Dass diese Methode gut funktioniert, wurde bereits an anderen Orten, zum Beispiel in Schweden, nachgewiesen. Es war jedoch das erste Mal, dass wir sie in Brandenburg erfolgreich angewendet haben». Um die Bachmuschel-Bestände in Brandenburgs Gewässern langfristig zu vermehren, kündigte die Stiftung an, das Projekt bis zum Jahre 2032 anzusetzen.