Demonstranten stehen vor dem Abgeordnetenhaus bei der Kundgebung streikender Kita-Erzieherinnen.
Demonstranten stehen vor dem Abgeordnetenhaus bei der Kundgebung streikender Kita-Erzieherinnen. Foto: Britta Pedersen/dpa/Archivbild

Berlin (dpa/bb) – Viele Berliner Eltern müssen sich am Donnerstag auf eingeschränkte Betreuungsangebote in der Kita einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat erneut zu einem eintägigen Warnstreik für bessere Arbeitsbedingungen in den etwa 280 kommunalen Kitas aufgerufen, die etwa ein Zehntel aller Berliner Kitas ausmachen. Dort betreuen etwa 7000 Erzieherinnen und Erzieher sowie weitere Beschäftigte rund 35.000 Kinder. Es sei davon auszugehen, dass viele Kitas nur eine Notbetreuung anbieten, andere sogar komplett geschlossen seien, sagte Verdi-Sprecher Kalle Kunkel.

Geplant ist außerdem eine Kundgebung vor dem Landesparlament, wo die Abgeordneten am Donnerstag zu ihrer Plenarsitzung zusammenkommen. Dort sollen auch Vertreter von Elterninitiativen zu Wort kommen.

Schon in der vergangenen Woche und in der Woche davor waren die Einrichtungen der kommunalen Eigenbetriebe an insgesamt vier Tagen bestreikt worden. Nach Angaben der Gewerkschaft beteiligten sich daran zuletzt rund 3000 Beschäftigte.

Hintergrund der Warnstreiks ist die aus Sicht der Gewerkschaften Verdi und GEW seit Langem angespannte Personalsituation in den kommunalen Kitas. Beide fordern daher einen Tarifvertrag, der ermöglichen soll, die pädagogische Qualität dort zu sichern und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu entlasten. Dabei geht es unter anderem um Regelungen zur Gruppengröße, zum Ausgleich von Belastungen und um bessere Ausbildung.

Der Berliner Senat sieht allerdings keinen Handlungsspielraum. Er verweist darauf, dass Berlin Mitglied der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) sei und hier keinen Alleingang machen könne. Nach Angaben der Bildungsverwaltung gibt es berlinweit insgesamt rund 2900 Kitas, die oft von freien Trägern betrieben werden. Dort werden rund 165.000 Kinder betreut.