Ein Signallicht für Züge zeigt rot.
Ein Signallicht für Züge zeigt rot. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Berlin (dpa/bb) – Der Deutsche Bahnkunden-Verband hat die zahlreichen Verkehrsbehinderungen im Nahverkehr der vergangenen Tage im Zuge der Ukraine-Wiederaufbaukonferenz kritisiert. «Es fehlte nicht nur an Durchsagen mit alternativen Fahrtmöglichkeiten, sondern auch an Ersatzverkehren rund um die gesperrten Bereiche. Dort wurde, auch mit den üblichen Fahrzeuggrößen, mehr schlecht als recht das übliche Angebot gefahren», teilte ein Sprecher des Verbands am Mittwochabend mit.

«Natürlich sind solche Einschränkungen zu akzeptieren und sie kritisieren wir auch gar nicht. Sicherheit für Besucher und Besucherinnen, gerade mit einer hohen Gefährdungsstufe, müssen sein. Und sicherlich hat auch jeder Fahrgast im ÖPNV dafür Verständnis.» Zu kritisieren sei aber die Art und Weise einer «offenbar sehr bequemen, fast flächendeckenden Verkehrseinstellung Kilometer von den betroffenen Orten entfernt ohne Alternativangebote». Das werde sich im Zuge der Fußball-EM «garantiert wiederholen», mutmaßte der Sprecher. Besonders betroffen von den «chaotischen Zuständen» seien vor allem ausländische Besucherinnen und Besucher.

Der Verband forderte daher, den Verkehr auf nicht betroffenen Strecken nicht vorauseilend einzustellen. Auch seien bessere Auskünfte an den betroffenen Bahnhöfen vonnöten sowie ausgearbeitete Ersatzfahrpläne für künftige Sperrungen in der Berliner Innenstadt.

Am Dienstag und Mittwoch kam der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in die Hauptstadt zur Konferenz im Kongresszentrum am Messegelände in Charlottenburg. Neben Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nahmen zahlreiche weitere hochrangige Politiker, darunter auch Regierungschefs, teil.