Erster Ausflug für die Panda-Zwillinge.
Etwas mühsam erklimmt Pit (Meng Xiang) den dicken Ast, der zum mit weichen Rindenmulch gefüllten Badeteich führt, mit Hilfe seiner scharfen Krallen zieht er seinen flauschigen Körper vorwärts. Oben erwartet ihn schon sein Bruder Paule (Meng Yuan) und begrüßt ihn mit einem beherzten Biss ins Fell. So sieht Geschwisterliebe à la Panda aus. Die Panda-Zwillinge haben ihren ersten Ausflug in dieser Woche gemeinsam mit Bärenmutter Meng Meng gut überstanden, nun ist die Panda-Familie endlich auch für die Besucher zu sehen.
Lange erwartet
Auf diesen Moment hat das Zoo-Team lange gewartet: Ganze 152 Tage nachdem die Panda-Zwillinge, die ihre Spitzname übrigens von ihren Pflegern erhalten haben, mit einem Fliegengewicht von 186 Gramm beziehungsweise 136 Gramm am 31. August 2019 zur Welt kamen, wurde im Zoo Berlin nun die Panda-Saison eingeläutet.
„Mein Dank gilt dem engagierten Team aus Tierpflegern, Tierärzten und Biologen des Zoos, aber auch allen anderen Unterstützern die dazu beigetragen haben, dass es im Zoo Berlin – erstmalig in Deutschland – mit dem Nachwuchs dieser faszinierenden Bären geklappt hat. Nun hoffen wir, dass die Besucher die schwarz-weißen Neuberliner auch herzlich willkommen heißen“, verkündet Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem. Die Bärenbrüder spielen gerne an ihren hölzernen Kletterstationen, am liebsten necken sie sich jedoch gegenseitig.
Pit und Paule
Inzwischen haben sie sich schon zu sehr unterschiedlichen Charakteren entwickelt: Pit ist gemütlich, verträumt und immer für ein entspanntes Schläfchen zu haben. Er ist zwar 48 Minuten älter als sein Bruder, zeigt sich bei seinen Erkundungstouren jedoch deutlich zurückhaltender. Pit kann aber auch anders: Wird es ihm beim Spielen zu bunt, weist er seinen Bruder gerne mal mit einem lauten Bellen zurecht. Neckisch, schelmisch, neugierig – Paule ist ein quirliger Charakterkopf. Kein Felsen erscheint ihm hoch genug und jedes noch so kleine Astloch wird genauestens untersucht. Paule ist ein richtiger Entdecker und ständig auf Tour.
Optisch kommt er mit seiner kurzen Schnauze ganz nach seiner Mama. Der Zoo zahlt eine jährliche Leihgebühr für die Bambusbären, welche zu 100 Prozent in den Artenschutz fließt. Mit dem Beitrag wird Zucht, Schutzmaßnahmen und Wiederauswilderung der Großen Pandas finanziert. Die Panda-Familie ist während der Öffnungszeiten voraussichtlich durchgehend zu sehen.
Datum: 29. Januar 2020, Text: Red., Bild: Stefan Bartylla