Wintergarten zeigt Schein und Sein der 1920er-Jahre.

Das Berlin der Goldenen 1920er ist eine Erfolgsstory, die das 20. Jahrhundert seinen Kindern und jetzt auch Kindeskindern immer wieder gerne erzählt. Und jetzt auch Gegenstand einer Ausstellung im Wintergarten ist, die ab dem 4. Oktober zu sehen ist. Zum Auftakt findet eine Vernissage mit den Autoren Robert Nippoldt und Boris Pofalla statt. Los geht es um 17.30 Uhr. Laufzeit der Ausstellung ist bis zum 10. März 2020 und endet mit Nippoldts Bühnenshow „Ein Rätselhafter Schimmer“.

Roaring Twenties

So viel Rasanz, Theatralik, Drama, Lichter der Großstadt, Verkehrschaos, Leben, das laut auf sich aufmerksam macht, will es nicht in Hinterhöfen und Mietskasernen verkümmern, Cabaret, Theater, Funk, Film, Reklame, Bubikopf und Monokel, queere Kieze, Charleston und der „Onkel Bumba aus Kalumba“; alles rennt, rast und schwoft, jeden Tag Sensationen und Spektakel. An dieser Geschichte, deren Strahlkraft heller leuchtet als fünf Millionen Osram-Birnen (Werk Berlin-Friedrichshain), haben viele mitgestrickt: Kunstschaffende, City Girls, Gigolos, Bohemiens, Intellektuelle, Koksbarone, Ringvereine und Politgangster, Wissenschaftler, Sportskanonen und Spekulanten, Dr. Mabuse, Mackie Messer, Maria, der schöne Maschinenmensch und eine endlose Parade von tanzwütigen Nachtschwärmern.

Nippoldt stellt nicht nur bekannte Figuren wie Lotte Reiniger, Christopher Isherwood, Albert Einstein und Marlene Dietrich vor, sondern auch Thea Alba, „die Frau mit zehn Gehirnen“ und den berühmt-berüchtigten Ganoven Adolf Leib. Bevor Weltwirtschaftskrise und Naziherrschaft Berlin das Licht ausknipsen, zeigt uns Nippoldt noch einmal alles: die grellen Lichter der Großstadt und das Grau der Fabriken und Hinterhöfe.

Datum: 30. September 2019, Text: Redaktion, Bild: Privat/Robert Nippoldt