Erste Etappe des Interessenbekundungsverfahrens für das Internationale Congress Centrum beendet.
Seit nunmehr fünf Jahren steht das Internationale Congress Centrum (ICC) am Messedamm bereits leer. Ideen für eine sinnvolle Nutzung des Kongressgebäudes gab es in dieser Zeit einige, passiert ist bislang aber nichts. Das möchte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) nun ändern. Und tatsächlich ist ein erster Schritt bereits getan: Im vergangenen Dezember haben die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe und die BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) gemeinsam ein Interessenbekundungsverfahren für das ICC gestartet.
Frist abgelaufen
Letzte Woche lief die Frist für die Einreichungen ab. Insgesamt sind 13 Interessenbekundungen mit sehr unterschiedlichen Nutzungsideen sind eingegangen. „Zu den Inhalten der Interessenbekundungen können noch keine Angaben gemacht werden. Die Auswertung findet nun gemeinsam zwischen der Senatsverwaltung und der BIM statt. Das Ergebnis der Auswertung liegt dann voraussichtlich nach Ostern vor“, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung. Gesucht waren Ideen für ein „tragfähiges Nutzungskonzept“. Die Interessenten für das ICC sollten zur Stärkung des Kongressmarktes in der Hauptstadt innerhalb ihres Nutzungskonzeptes flexibel nutzbare Kongressflächen für bis zu 8.000 Personen vorsehen. Für weitere Flächen konnten sie zusätzliche und ergänzende Nutzungen entwickeln. Ausgeschlossen sind dabei allerdings Nutzungen wie ein Bordell, eine Spielbank oder vergleichbare Zwecke. Die zusätzlichen Nutzungen dürfen dabei die geplanten Messen und Kongresse auf dem gesamten Messeareal nicht im Wege stehen. Aufgrund der festgestellten Asbest- und Schadstofffunde in dem Gebäude ist eine Schadstoffsanierung des ICC erforderlich, die den eigentlichen Umbau- und Sanierungsarbeiten vorausgehen soll. An diesen Arbeiten können sich die Investoren ebenfalls beteiligen, teilt die BIM mit. Für die umfassende Sanierung sind bislang etwa 200 Millionen Euro Zuschuss vom Senat vorgesehen. Insgesamt dürfte diese aber weitaus kostspieliger werden. Experten rechnen mit bis zu 500 Millionen Euro.
Geschichtliche Bedeutung
Das Kongressgebäude steht zwar bislang nicht unter Denkmalschutz, ihm wird aber nicht nur vom Landesdenkmalamt eine „herausragende, geschichtliche und städtebauliche Bedeutung“ beigemessen.
Datum: 17. März 2019, Text: Katja Reichgardt, Bild: imago/Joko