Keine Flötentöne wird es am Abend des 27. Dezember in der Deutschen Oper geben. Fest steht, dass Mozarts „Zauberflöte“ dem Wasserschaden zum Opfer fällt, der den Musentempel an der Bismarckstraße ausgerechnet Heiligabend heimgesucht hat. Und ob es „Die Hochzeit des Figaro“ am 28. Dezember auf die Bühne schafft, ist äußerst fraglich.
Halbszenische Aufführungen
Eine defekte Sprinkleranlage war die Ursache dafür, dass am 24. Dezember mehrere tausend Liter Wasser die Bühne der Deutschen Oper massiv beschädigt haben. Weil der Schaden größer als zunächst angenommen ist, ermittelt inzwischen auch die Polizei wegen Sachbeschädigung.
In einem Gespräch mit dem rbb erklärte Thomas Fehrle, seines Zeichens geschäftsführender Direktor des Opernhauses, die Ausmaße der Beschädigungen: „Der eiserne Vorhang funktioniert nicht, die Scheinwerfer funktionieren nicht, die Züge funktionieren nicht. Die Untermaschinerie können wir nicht fahren.“ Das hieße, man könne weder Versenkungen machen noch etwas von oben fahren.
Finanzielle Verluste
Nun hoffen alle Beteiligten, dass wenigstens der Eiserne Vorhang schnell wieder seine Dienste tut. Dann könne probiert werden, ob nicht einige Opern wenigstens halbszenisch aufgeführt werden könnten. Schon jetzt ist nämlich auch der finanzielle Schaden immens. Und sollten bis Jahresende alle Vorstellungen ausfallen, wäre das ein Verlust von mehr als 500.000 Euro.
Im Verlaufe des 27. Dezember untersuchen Experten von Fachfirmen den Schadensumfang genauer. Dann wird auch feststehen, ob die sofort in Betrieb genommenen Heißlüfter wirklich etwas gebracht haben. Über den aktuellen Stand der Dinge informiert die Deutsche Oper auf ihrer Website.
Text: Ulf Teichert, Bild: Andeas Praefke